The Lord of the Übersetzungsproblem

An der Uni Bielefeld wird in diesem Semester Tolkiens Herr der Ringe angeboten …

In diesem Seminar wird das Hauptwerk Tolkiens unter verschiedenen literaturwissenschaftlichen Gesichtspunkten untersucht. Anhand der drei Teile „Die Gefährten“, „Die zwei Türme“ und „Die Rückkehr des Königs“ soll beispielsweise u.a. eine psychoanalytische Interpretation versucht werden. Des weiteren werden mythologische, philosophische und linguistische Aspekte thematisiert, die beiden Übersetzungen von Carroux und von Freymann auf der einen und von Wolfgang Krege auf der anderen Seite miteinander verglichen, sowie aktuelle Tendenzen in der Tolkien-Forschung aufgezeigt.

Als zu Seminarbeginn bekannt vorausgesetzt und im Seminar verwendet wird die Übersetzung von Krege. Weiterführende Texte aus Sekundärliteratur, mythologischen und biographischen Quellen, sowie Auszüge aus der Übersetzung von Carroux/von Freymann werden in einem Reader bereitgestellt, der zu Semesterbeginn erworben werden kann.

Wir analysieren Tolkien, aber wir nehmen einfach mal die deutlich schlechtere Übersetzung und untersuchen da linguistische Aspekte.

Mit Verlaub, aber da dreht sich mir der Magen um. Wir sprechen da von einer Übersetzung, in der Galadriel „Na klar“ sagt und „give me leave, Lord“ mit „Gib mir Urlaub, Herr“ übersetzt wurde. Tolkien, Grab, Umdrehen.


7 Kommentare

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    Nils schreibt:

    Dürfte weniger am Übersetzungsgeschmack des Kursleiters, denn an der Preisgestaltung von Klett-Cotta liegen. Was glaubst Du wohl, weshalb es nie einen Kurs zu ZETTEL’S TRAUM gibt? (Und vermutlich auch bei Jörg Drews niemals einen gab – zumindest nicht mit Textkenntnisvoraussetzung!) Weil man von Studierenden keine unangemessen hohe Ausgaben für Bücher verlangen kann.
    Ich nehme an, in der Übersetzungskritik wird ausführlich darauf eingegangen.

    am Donnerstag, 9. Oktober 2008 um 23:25
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    Feylamia schreibt:

    Das ist sicher nicht der Grund. Sowohl die alte als auch die neue Übersetzung kosten 32,50 Euro. (Und das ist nicht die Welt, ich habe für Literaturkurse schon mehr als das dreifache ausgegeben.) Und man darf davon ausgehen, dass eine Menge der Interessierten die alte Version schon haben.

    am Freitag, 10. Oktober 2008 um 9:52
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    Nils schreibt:

    Tatsächlich? Ich hatte im Kopf, dass es die alte Übersetzung nur noch für knapp das Doppelte der neuen gibt …

    am Samstag, 11. Oktober 2008 um 13:22
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    Feylamia schreibt:

    War vielleicht anfangs so, damit die neue sich überhaupt verkauft?

    am Samstag, 11. Oktober 2008 um 15:41
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    Nils schreibt:

    Anfangs wurde die Alte ja auch gar nicht mehr angeboten und Klett-Cotta hatte auch öffentliche Lesungen aus der alten Edition untersagt.
    Wo hast Du denn gesehen, dass es die alte für knapp über 30 Euro gibt? Bei Klett-Cotta habe ich sie nicht gelistet gesehen.

    am Samstag, 11. Oktober 2008 um 18:58
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    Feylamia schreibt:

    Hab bei amazon geschaut, finde es jetzt aber gerade nicht mehr. Seltsame Sache. Jetzt haben sie nur noch die gebundene Ausgabe für 75 Euro. (Immerhin preislich auch immer noch okay für ein Seminar. :D)

    am Samstag, 11. Oktober 2008 um 19:23
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    Nils schreibt:

    Ich meine, das wäre auch bewusst von Klett-Cotta so inszeniert. Darum wunderte ich mich über Deinen Einwand – gab es vielleicht noch Restbestände?
    Ich finde 75 Euro für Belletristik zu viel. Insbesondere, wenn es sich wie bei Klett-Cotta um offensichtliche Geldschneiderei handelt. Bei Sachbüchern kann ich das noch begreifen, aber bei Belletristik würde ich allein deshalb den Kurs nicht besuchen.

    am Sonntag, 12. Oktober 2008 um 13:40

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