Bisher war mein Poäng nur mit einem weißen Schaffell bekleidet. Er fühlte sich recht nackt, der arme – das konnte ich nicht länger mit ansehen.
Wie gut also, dass ich heute mit der besten Mama der Welt noch losdüste (ihr zweiter Markt heute! Rock ’n‘ Roll!) – und zwar nach Höxter Albaxen zur Tonenburg. Dort gab es nämlich auch einen freundlichen jungen Rentierfellverkäufer:
Keine rote Nase, obwohl der Met griffbereit stand und er von Rentieren umgeben war!
Leider war der Stand des guten Mannes unterhalb des größten Besucherstroms und das Wetter war nicht gerade perfekt, so dass er dieses Wochenende sicher nicht reich geworden ist. Oben war noch ein anderer Fellverkäufer, dessen Rentiere waren zwar ein wenig größer, aber dafür arg ausgetrocknet, verloren Haare, waren ziemlich durchlöchert und teurer. Und sympathisch war er auch nicht gerade, obwohl er wohl der Vater des netten jungen Mannes zu sein schien. Da fiel die Wahl natürlich leicht, und so war nach reiflicher Überlegung der junge Mann im Bild zum neuen Hausrentierfelldealer des Feylamiaschen Heims auserkoren und ich erstand mit meinen letzten Talern ein hübsches Fell, das er mir liebevoll zusammenrollte und mit einigen Geheimtips zur Pflege in die Hand drückte.
Netter Mann und deswegen empfehle ich ihn an dieser Stelle auch gerne weiter: Gehet hin und mehret eure Felle! Am 29. und 29.03. ist er in Rinteln beim historischen Markt und am 15.08. und 16.08. beim Mittelalterbasar im Mittelalterdorf Bokenrode (Fürstenberg/Weser). (Letzteres ist leider am gleichen Wochenende wie das von mir aus nostalgischen Gründen immer wieder gerne besuchte Mittelalterliche Spektakulum in Rouvens Lieblingsstadt Telgte.)
Lange Rede, kurzer Sinn: Jetzt, ja jetzt, ist der feine Herr Poäng neu eingekleidet:
Chimärensesselchen: Obenrum ein Schäflein, untenrum Rentier.
Die Frau Mama hat übrigens nach kurzer Betrachtung der Waren der Rauchwerk- und Kristallverkäufer schnell beschämt zu Boden gesehen und sich ein wenig gegrämt, auf ihrem Kunsthandwerkermarkt vorhin soviel Geld für die schönsten Geschenke der Welt ausgegeben zu haben. Aber da müssen wir alle mal durch. Jetzt freut sie sich schon auf den nächsten Markt (vielleicht ja dann sogar in Gewandung), weil sie den heutigen sehr genossen und sich sogar mit wohlriechendem Harz eingedeckt hat. Der Stamm steht halt nicht weit vom Apfel. 🙂