Freche Fotofreunde

Bei willsagen bin ich neulich über den Eintrag Phlomarkt-Photophobiker gestolpert, in dem Will im Zusammenhang mit Flohmärkten nämlich unter anderem auch auf seinen Beitrag Ich frag nicht um Erlaubnis über das Holy Shit Shopping verweist. Dort kann ich leider nicht kommentieren, mag dazu aber trotzdem meinen Senf abgeben …

Flohmarkt und Holy Shit Shopping so zu verbinden, da liegt für mich der Hund begraben: Es für mich ist ein riesiger Unterschied, ob ich die Kunstwerke von jungen Designern fotografiere oder einen Flohmarktstand mit zusammengesuchten Dingen, die sich beim Standbesitzer über Jahre hinweg angesammelt haben. Alleine den Begriff Flohmarkt für einen Kunsthandwerkermarkt zu verwenden, finde ich schon total frech. Sehe ich das nur so, weil ich Kunsthandwerkermärkte von beiden Seiten kenne? Als Standbesitzerin (bzw. deren Tochter oder Angetraute) und als Fotofreundin? Man weiß es nicht.

Ich würde mir bei solchen Situationen auf beiden Seiten mehr Freundlichkeit und Respekt wünschen.


8 Kommentare

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    Will Sagen schreibt:

    Hallo,

    ich verwende den Begriff „Flohmarkt“ doch gar nicht für das „Holy Shit Shopping“.
    Und wenn wir schon bei Kunsthandwerk sind: Die Kacheln, die die Dame dort verkaufte, waren mit Streetart-Motiven versehen, also von unbekannten (wohl auch ungefragten) Künstlern. Im Gegensatz zu ihr mache ich mit fremder Leute Werk keinen Profit.

    P.S.: Die Kommentarmöglichkeit sperre ich nach 100 Tagen. Das hilft gegen Spam. Sorry.

    am Sonntag, 23. September 2012 um 18:03
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    Feylamia schreibt:

    Ich zitiere Dich mal: „Was ich aber überhaupt nicht verstehen kann, sind die Flohmark-Photophobiker. Eine Gattung, die sich anscheinend rasch vermehrt. Denn auch auf dem Holy shit shopping hatte ich es mit einer Vertreterin dieser Gattung zu tun.“ Daraus las sich für mich, dass Du HSS und Flohmarkt in eine Kategorie steckst.

    Der Rest Deiner Antwort hat ein wenig was von „Die hat das aber selber gemacht! Also darf ich auch! Menno!“ 😉
    Das kommt doch alles ein wenig auf den Kontext an. Wenn besagte junge Dame ihre Werke kostenlos in einer Kneipe (zum mitnehmen) ausgelegt hätte, dann hätte sie vermutlich auch kein Problem mit Fotos gehabt. Genauso würde ich davon ausgehen, dass Straßenkünstler, die anonym ihre Bilder malen, wenig Probleme damit haben, wenn diese abgelichtet werden. Sie stellen ihre Kunst ja ganz bewusst in den öffentlichen Raum, ohne sich als Künstler dafür verantwortlich zeichnen zu wollen. (Weil meist illegal? Kann auch sein, dass da ein open-source-iger hippie-esquer Grundgedanke hintersteht. Da bin ich überfragt … :mrgreen: )

    Ein Kunsthandwerkermarkt ist da schon eine ganz andere Liga – die Künstler sind nicht anonym und sie möchten Geld mit ihrer Kunst verdienen.

    am Sonntag, 23. September 2012 um 18:15
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    Will Sagen schreibt:

    Sorry, aber ich verstehe immer noch nicht, was meine Fotos
    http://www.flickr.com/photos/mompl/sets/72157628287072083/
    für einen Schaden anrichten sollen. Jemand, der Kunsthandwerkspionage betreiben will, würde sich sicherlich nicht so offensichtlich mit dem Fotografieren beschäftigen wie ich, sondern ein bisschen heimlicher zu Werke gehen.
    Mal abgesehen davon, dass es bis auf diese eine Dame niemanden so störte, mich ansprechen zu müssen.

    Es ist doch wohl so, dass eine Berichterstattung darüber den einen oder anderen zusätzlichen Marktbesucher bewirken kann. Aber wenn das nicht genehm ist?
    Ich kann mir auch mit Presseausweis ne Akkreditierung beim Veranstalter holen. Nur sehe ich darin keinen Unterschied, ob ich als offizieller oder als „Guerilla-“ Fotograf auftrete.

    am Sonntag, 23. September 2012 um 18:26
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    Feylamia schreibt:

    Ich habe Deinen Beiträgen schon entnommen, dass Du das nicht verstehst bzw. eher nicht verstehen willst, weil Du das eben anders siehst.
    Nur weil Dich nur eine Dame darauf ansprach, heißt das nicht, dass es okay ist, die Dinge abzulichten oder dass es andere dort nicht gestört hätte. (Kunsthandwerkspionage? Ja, so kann man das natürlich auch ins Lächerliche ziehen. ;))

    Zäumen wir das Pferd mal von hinten auf, vielleicht verstehe ich dann Deinen Standpunkt besser: Warum ist es für Dich so problematisch, die Stände dann halt einfach nicht zu fotografieren, wenn die Leute das nicht wollen?

    am Sonntag, 23. September 2012 um 18:45
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    Will Sagen schreibt:

    > Warum ist es für Dich so problematisch, die Stände dann halt einfach nicht zu fotografieren, wenn die Leute das nicht wollen?
    Weil ich in den meisten Fällen Zustimmung voraussetzen kann.

    Wenn man es auf die Spitze treibt, sind Besucher solcher Märkte also nur erwünscht, wenn sie kaufen und danach alles Gesehene schnell wieder vergessen.

    Was ich mich frage:
    Was stört den Kunsthandwerker daran, wenn auf solchen Märkten fotografiert wird?

    am Sonntag, 23. September 2012 um 19:01
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    Will Sagen schreibt:

    Ok, das hab ich falsch einsortiert:
    > Warum ist es für Dich so problematisch, die Stände dann halt einfach nicht zu fotografieren, wenn die Leute das nicht wollen?
    Weil ich es mir nicht einfach verbieten lasse. Vielleicht verstehe ich ja irgendwann, warum das Fotografieren nicht erwünscht ist.

    am Sonntag, 23. September 2012 um 19:15
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    Feylamia schreibt:

    Mit „weil ich es mir nicht verbieten lasse“ bin ich als Begründung aber auch nicht so richtig glücklich. 😉

    Fotografierst Du mit der gleichen Begründung auch in Museen?

    am Montag, 8. Oktober 2012 um 17:16
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    Feylamia schreibt:

    Nachtrag: Ich habe dazu neulich einen Anwalt für Medienrecht befragt und darf verkünden, dass das Foto-/Veröffentlichungsverbot einzuhalten ist und zwar nicht nur aus irgendwelchen Urheberrechtsgründen (die da z. T. aber auch greifen, wenn selbstgemachte Dinge abgelichtet werden), sondern vor allen Dingen auch deswegen, weil die Aussteller für die von ihnen gemieteten Ausstellungsflächen das Hausrecht innehaben.

    am Montag, 19. November 2012 um 13:37

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