dichotomy We're all in the gutter, but some of us are looking at the stars. (Oscar Wilde)

14. Mai 2010

Fail Collection: LotR & BtVS

Der Telegraph berichtete neulich von einer Herr-der-Ringe-Fanatikerin, die Frodos Haus als Modell nachgebaut hat:

The kitchen is stocked with miniaturised food and utensils and a barrel bearing a longbottom leaf label the ale drunk by the hobbits in the record-breaking films.

Really, Telegraph, really?

Weiter geht’s mit Buffy bzw. Joss Whedon.

Wonder Cow, Inc. schreibt einen langen Post zum Thema „Joss Whedon is a misogynist homophobe“.
Hier mal die zentralen Argumente, warum Joss Whedon also eventuell Frauen und Homosexuelle hasst und meine Kommentare dazu:

  1. „Buffy ist zwar an sich ein starker weiblicher Charakter, aber das wird dadurch zunichte gemacht, dass sie einen Wächter hat, sie kann ohne diese Vaterfigur also nicht sein und ist somit eigentlich nur eine Spielpuppe des Patriarchats.“ (Ich paraphasierte.)

    Öhm. Nein. Buffy the Vampire Slayer zeigt uns sieben Staffeln lang, wie eine junge Frau lernt, damit umzugehen, dass sie die Auserwählte ist. Sie hadert mit ihrem Schicksal und muss ihre Kräfte kennenlernen. Soweit, so gut. Aber es wird deutlich, dass Buffy ohne ihre Freunde nur halb so stark wäre. Das „Council of Watchers“ und nicht Giles ist es, das die hegemoniale Männlichkeit in der Serie vertritt. Vom Council aber sagen sich sowohl Buffy als auch Giles los und zwar recht früh.
    Es wird außerdem deutlich, dass Giles ihr ab einem gewissen Punkt eher im Weg steht, was er selbst in der Musicalfolge „Once More, With Feeling“ thematisiert:

    „You’re not ready for the world outside.
    You keep pretending, but you just can’t hide.
    I know that I said that I’d be standing by your side,
    But I…

    Your path’s unbeaten, and it’s all uphill.
    And you can meet it, but you never will.
    And I’m the reason that you’re standing still.
    But I…

    I wish I could say the right words to lead you through this land,
    Wish I could play the father, and take you by the hand.
    Wish I could stay but now I understand
    I’m standing in the way.

    The cries around you, you don’t hear at all.
    ‚Cause you know I’m here, to take that call.
    So you just lie there when you should be standing tall.
    But I…

    I wish I could lay your arms down, and let you rest at last.
    Wish I could slay your demons, but now that time has passed.
    Wish I could stay… your stalwart standing fast,
    But I’m standing in the way.
    I’m just standing in the way.“

    Kurzum: Die Serie macht deutlich, dass Buffy für sich selbst denken muss. Und zwar immer wieder. Ständig finden sich Hinweise darauf, dass Buffy nur dann den Rat der „stuffy white guys“ nur dann befolgt, wenn es ihr in den Kram passt.

  2. „Buffy hat einen ganz beschissenen Männergeschmack.“) (Ich paraphrasierte.
    Stimmt. Aber macht das Whedon wirklich zum Frauenhasser? Wohl kaum. Angel verliert seine Seele – fair enough, das ist doof, vor allen Dingen, weil es passiert, als er mit Buffy schläft und sie mehr oder weniger der Grund dafür ist. Aber dabei sollte man nicht vergessen, warum er überhaupt verflucht wurde: Er hat eine Frau schlecht behandelt brutal ermordet und ausgetrunken. Ihre Familie verfluchte ihn mit dem fiesesten Spruch, den es im Buffyversum überhaupt gibt. Klingt nicht so richtig frauenverachtend.
  3. „Willow ist plötzlich lesbisch aber irgendwie werden sie und Tara nie als richtiges Paar gezeigt.“ (Ich paraphrasierte.)

    Yep, stimmt. Dass es plötzlich hiess, Willow sei lesbisch hat mich auch genervt, weil damit ihre Liebe zu Xander und zu Oz abgewertet wurde. Und sie hat beide aufrichtig von ganzem Herzen geliebt.

    Aber: Willow und Tara mögen zwar keine wilden Sexszenen gehabt haben, aber trotzdem hatten sie eigentlich die einzige „klassische“ Beziehung im Buffyversum. Sie haben hinterher gar zusammegelebt, in einem Bett geschlafen und waren sozusagen die Ziehmütter für Buffys kleine Schwester Dawn, als Joyce Summers gestorben war. Dazu kommt, dass selbst in der Folge „Tabula Rasa“, der der alle ihr Gedächtnis verlieren, sehr schnell klar wird, dass Willow sich zu Tara hingezogen fühlt. Sie ist also keineswegs durch den Verlust von Oz „lesbisch geworden“, wie vorher impliziert wird.

  4. „Buffy ist eigentlich ein kleines ängstliches Mädchen und Frauen ohne spezielle Kräfte überleben im Buffyversum nicht lange.“ (Ich paraphrasierte.)

    Angeblich wird Buffy in „Helpless“, als das Council of Watchers ihr ihre Superkräfte nimmt plötzlich zu einem kleinen ängstlichen Mädchen. Man impliziert, sie würde in der Folge versagen. Aber dem ist nicht so: Weil sie dem Vampir körperlich nicht gewachsen ist, überlistet sie ihn, so dass er Weihwasser trinkt. Statt Muskelkraft verwendet sie ihre Synapsen und ist damit auch erfolgreich.

    Man geht außerdem darauf ein, dass Anya ohne ihre dämonischen Kräfte völlig hilflos ist. Körperlich mag das stimmen, aber dennoch ist sie ein wichtiger Bestandteil der Gruppe, weil sie stets die Wahrheiten ausspricht, die die anderen ignorieren wollen. Als der Autor darauf hinweist, dass sie stirbt, weil sie einem „a pathetic, sniveling little boy who somehow still survives“ das Leben rettet vergisst er, zu erwähnen, dass dieser Junge a) schwul und b) in Anyas Freund verliebt ist. Wie war das gleich mit der Homophobie?

Der Autor schliesst mit dem Hinweis darauf, dass Whedon natürlich kein frauenverachtender Homofeind ist, wohl aber nicht weit genug gedacht hat. Das mag ihm so erscheinen, allerdings liegt das, denke ich, weniger an der Materie an sich, als daran, dass der Autor die Serie nicht aufmerksam genug verfolgt hat. Sicherlich hat Whedon Fehler gemacht, keine Frage – aber die meisten Punkte des Autors gehören nicht dazu.

3. Juni 2009

Longbottom Leaf

Ich habe mir neulich bei Jinx von meinem Essensgeld ein T-Shirt bestellt:

shirt_longbottomleaf
Mmhhhh Longbottom Leaf!

Aber Reis mit Sojasauce schmeckt ja auch, zwei Wochen lang kann man das ruhig mal aushalten. 😀

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