dichotomy We're all in the gutter, but some of us are looking at the stars. (Oscar Wilde)

Miss Jackson zu finden,
ins Dunkel zu treiben
und ewig zu binden?

I HAZ IT!

Manch einer fand, es ging zu schnell – wir fanden, es ging viel zu langsam. Meine Großeltern lernten sich im Juni kennen und wollten eigentlich im November heiraten. Weil es mit den nötigen Papieren dauerte, hat es erst im Mai geklappt. Besser ging’s bei meinen Eltern: Im Januar kennengelernt, im März zusammengezogen, im Mai geheiratet. Wir befinden uns also in bester Gesellschaft, wenn ich nun stolz herausposaune: Miss Jackson ist fortan auch ganz offiziell die meine. 🙂 Find ich gut, hätte ich das früher gewusst, hätte ich mir so manchen Umweg gespart.

Wir hatten nichts „großes“ geplant, wollten uns den ganzen „das wird der schönste Tag eures Lebens“-Trara für die kirchliche Hochzeit aufheben, aber alles kam anders …

Im Standesamt hat meine Trauzeugin, die wunderbare Shilan Anderson, fast allen Anwesenden (ich lüge nicht, selbst mein Vater blinzelte!) Tränen in die Augen getrieben, als sie auf der Harfe eines ihrer Lieder vortrug. Und eine nur für uns geschriebene Strophe sorgte dann auch dafür, dass meine Unterlippe zitterte wie nichts gutes und ich mir nur schwerlich die Tränen verkneifen konnte. Man will doch sein Make-Up nicht verschmieren. 😉

Als dann als wir aus dem Standesamt kamen, wurden wir mit Jubel und Rosenblättern empfangen und durften, ganz traditionell, erst einmal unseren Weg mit Nagelscheren freikämpfen und ein riesiges Herz aus einem Bettlaken ausschneiden. Und dann? Dann wurde uns erst richtig bewusst, wer überhaupt alles an uns gedacht hatte. Hachz! Nicht nur, dass in Sydney und Seattle liebe Freundinnen fleißig auf die Lemgoer Webcams starrten. Nein: Unsere Familien waren natürlich da, klar, aber auch so viele andere tolle Menschen. Eine Delegation meines Stammes (ALLE IN ZUNFTBUXEN, HEMD UND WESTE! FUCK YEAH!) folgte mit Luftschlangen und einem riesigen Geschenk inkl. Gender-Bender-Playmobil-Figuren, die Delegation des BiBloStaTis war auch da (ich hab genau gesehen, dass ihr bei der Zeremonie Tränchen in den Augen hattet! Hah!), ebenso die liebste Turniersekretärin der Welt, unsere Freunde und sogar das eine oder andere brabbelnde Baby. Es gab drölf Gazillionen Blumen, Pakete und Umschläge für uns, der werte Herr schreiblockade knipste wie wild und überhaupt war alles voller Liebe – nicht nur wir. Danke, danke, danke, ihr Lieben! Ihr habt ja keine Ahnung, wie sehr wir uns gefreut haben und wie sehr ihr uns berührt habt! Wir werden von diesem Tag sicherlich noch unser ganzes Leben lang zehren können – es war perfekt! 🙂

Nach einem Sektempfang (Alt Lemgo! Yeah! Danke, Mama! <3) ging es nach Bünde zur weltbesten Schwiegermutter (hihi! Schwiegermutter!), wo Mittagessen, Kaffeetrinken und das große Geschenkeauspacken folgten. Auch ein weiteres kleines Konzert von Shilan erlebten wir im Anschluss und es war wirklich für jeden musikalischen Geschmack etwas dabei. Spätestens als mein Wahlschwager dann bei Johnny Cashs' "Hurt" (ihr habt nicht gelebt, bevor ihr das nicht auf der Harfe gehört habt!) einstimmte, hatten wirklich alle Gänsehaut. Ich habe, glaube ich, noch nie so viele perfekte Momente erlebt, wie an diesem, unserem Hochzeitstag. Erst nach zehn waren wir dann glücklich und pappsatt zu Hause, nachdem wir glücklicherweise fleißige Helfer hatten, die all die schönen Dinge in unsere Wohnung trugen. So, so tolle Geschenke ... das eine oder andere werde ich hier sicherlich in näherer Zukunft vorstellen. So viel sei schon verraten: Meine Augen sind in Zukunft nicht mehr viereckig, sondern riesig und rechteckig, wenn wir einen Buffymarathon hinter uns haben! Ich bin die glücklichste Frau der Welt. Muss jetzt nur noch herausfinden, ob Miss Jackson nun theoretisch 50 % meines Blogs zustehen. In dem Fall könnt ihr euch schon mal darauf gefasst machen, dass hier demnächst statt technophilem Blabla jede Menge Häkeltips und linguistische Weisheiten zu finden sind.