Gestern auf dem Weg von der S-Bahn zum Zug stand da – mal wieder – ein Penner, der Geld schnorren wollte. Nun gebe ich eigentlich eher selten, aber der sah fertig aus, war schon alt und meinte auch noch „Ich hab voll Hunger, hab seit zwei Tagen nichts gegessen!!!!“
Also bin ich in den Bahnhof zum Bäcker, habe ein paar Brötchen geholt und sie ihm gebracht. Blöde geguckt hat er, zwar „Danke…“ gemurmelt, aber die Tüte direkt in den Rucksack gepackt. So richtig Hunger hatte er wohl doch nicht. Blöder Penner (aha, daher kommt der Begriff also) – wenn er nur Geld fürs Saufen will, dann soll er das einfach sagen. Soviel Ehrlichkeit hätte ich nämlich auch mit ’nem Kurzen belohnt.
Das war auf jeden Fall das letzte Mal, dass ich einem, den ich nicht vom Sehen kenn, was gegeben habe. Da lobe ich mir den jungen Herrn Punker, der immer lieb und freundlich ist und manchmal sogar seine Brille trägt (und damit angenehm nach intellektuellem underdog aussieht) oder jungen Mütter am Bahnhof den Kinderwagen die Treppe hochschleppt. Als ich das letzte Mal im Hochsommer bei McDonald’s war und kein Kleingeld hatte, da habe ich ihm meine Cola angeboten, da hat er sich gefreut. Und ich mich auch. Der lügt nämlich nicht, wenn er sagt, er hat Durst, Hunger oder Bock auf Kippen. Netter Kerl, echt. Gebt dem ruhig öfter was. 🙂
25. August 2005
haste mal ’n euro?
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Hier in der Großstadt vergeht kein Tag, an dem man nicht mindestens 1x von irgendwem angequatscht wird:
– Haste mal ’n Euro?
– Hast Du ’ne Tagesfahrkarte, die Du nicht mehr brauchst?
– Haste ’ne Zigarette?
– Können Sie mir 5 Euro geben, ich muss mein Rezept in der Apotheke einlösen?
– Können Sie mir mit ein paar Euro aushelfen? Ich bin Tourist und mein Portemonnaie wurde gestohlen…
Neu war allerdings dieser Spruch:
Ich stand auf ’nem Parkplatz rum und wartete auf Freunde, die mich abholen wollten, da kam ’ne Frau in ziemlich abgerissenen Klamotten auf mich zu. Allmählich erkennt man die Pappenheimer ja schon am zielstrebigen Gang, und da ich an dem Tag schon 2x angepumpt wurde, war ich schon auf „Anti“-Haltung, als sie noch einige Schritte von mir entfernt war.
Dann die Frage: „Könn‘ Sie mir vielleicht Starthilfe geben?“
Ich: „Nein, ich habe selbst kein Geld!“ *finstere Mine*
-=*Schweigen*=-
Sie: „Ich meinte für meinen Wagen. Der springt nicht an…“
Ich: *schäääääääääääm*
Und die Moral von der Geschicht‘: Dickes Großstadtfell lässt einen manchmal zum *rschloch mutieren…
Kommentar by mannelossi — 26. August 2005 @ 10:27
Das macht mich Schmunzeln. Hihi. Ich ertappe mich auch manchmal schon dabei, wie ich mein mitleidiges „Nö“-Gesicht aufsetze, bevor man mich überhaupt anspricht.
Kommentar by Carolin — 26. August 2005 @ 13:07