Katy Perry …

Es ist ja kein Geheimnis: So ein wenig verachte ich das, was man gemeinhin unter Homosexuellen „die Bielefelder Szene“ nennt. Nicht, weil da Menschen anders sind als ich – von mir aus kann jeder seine Identität so ausleben, wie er will, so lange er dabei niemandem wehtut. Aber jetzt ist bald wieder der Christopher Street Day und ich zweifle keine Minute lang daran, dass wieder Katy Perry gespielt wird. Und irgendwelche Schafe wieder so richtiiiiig abgehen, weil Katy ja eine von uns ist und so.

Dazu kann man nur eines sagen:

Bei autostraddle könnt ihr nachlesen, was sich die Frau mal wieder geleistet hat. Unglaublich. Gah.



omgwtf she kissed a girl!!!11111

Das Hühnchen wird bestimmt wieder sauer, weil’s hier aktuell so homozentrisch ist, aber da gerade noch Sommerloch ist, muss es da jetzt einfach durch. 😉

Aktuell ganz besonders viel Interesse im Regenbogenland erweckt wohl Katy Perry. Die junge Pastorentochter, die meint, es wäre supidupicrazy, eine Frau zu küssen. Wer das Lied nicht kennt, der kann hier kurz in die Parodie von Mad TV reinschauen (die gleichzeitig auch Ellen DeGeneres parodiert, sehr gut).

Früher hiess Katy Perry Katy Hudson und hat christliche Musik gemacht. Ein Interviewausschnitt aus der Zeit (Seventeen Magazine):

Katy has a steady boyfriend, but she doesn’t believe in sex before marriage. „I know what it does to people,“ she says. „One night my boyfriend and I went a little too far and I felt like I’d fallen so far away from God. I doubted myself and my strength. I was so weak at the time in my relationship with Christ.“

Ich denke, ihr Kumpel Jesus Christus wäre sicher sehr angetan davon, wie sie jetzt auftritt und welche Texte sie so singt. Er war ja immer sehr begeistert davon, wenn Minderheiten ausgenutzt wurden. 😉
Aber egal, denn das ist Gesichte – die Christennummer kam nicht so gut an, da kann man schon mal ’ne Hundertachtziggradwende hinlegen.

Katy Perry nervt mich mit ihrem Gedudel, das steht außer Frage. Aber noch mehr nervt mich die Tatsache, dass der Song tatsächlich in der Szene gespielt wird und dutzende Lesben ihn toll finden, schön „sexy“ dazu tanzen, Spruchshirts zum Song anziehen und in „I kissed a Girl“ Gruppen in den üblichen Social Networks eintreten. Habt ihr eigentlich mal auf den Text geachtet?
Katy Perry stellt sich hin, erzählt, sie hätte sich hemmungslos betrunken und wäre dann mutig gewesen. Sie hätte also ein Mädel geküsst (Schockschwerenot!), es wäre jetzt auch gar keine große Sache gewesen, aber es hätte sich falsch und richtig zugleich angefühlt, sie hoffe, ihr Freund fänd’s nicht so schlimm. Sei auch nur ein Experiment gewesen, der Name des Mädels wäre eigentlich auch ganz egal. Und ihr geht ab wie’n Zäpfchen. Zu soviel Merkbefreitheit fällt mir echt nichts mehr zu ein. Aber bei Tatu habt ihr alle groß die Mäuler aufgerissen – das verstehe, wer will.