Gestern auf dem Weg von der S-Bahn zum Zug stand da – mal wieder – ein Penner, der Geld schnorren wollte. Nun gebe ich eigentlich eher selten, aber der sah fertig aus, war schon alt und meinte auch noch „Ich hab voll Hunger, hab seit zwei Tagen nichts gegessen!!!!“
Also bin ich in den Bahnhof zum Bäcker, habe ein paar Brötchen geholt und sie ihm gebracht. Blöde geguckt hat er, zwar „Danke…“ gemurmelt, aber die Tüte direkt in den Rucksack gepackt. So richtig Hunger hatte er wohl doch nicht. Blöder Penner (aha, daher kommt der Begriff also) – wenn er nur Geld fürs Saufen will, dann soll er das einfach sagen. Soviel Ehrlichkeit hätte ich nämlich auch mit ’nem Kurzen belohnt.
Das war auf jeden Fall das letzte Mal, dass ich einem, den ich nicht vom Sehen kenn, was gegeben habe. Da lobe ich mir den jungen Herrn Punker, der immer lieb und freundlich ist und manchmal sogar seine Brille trägt (und damit angenehm nach intellektuellem underdog aussieht) oder jungen Mütter am Bahnhof den Kinderwagen die Treppe hochschleppt. Als ich das letzte Mal im Hochsommer bei McDonald’s war und kein Kleingeld hatte, da habe ich ihm meine Cola angeboten, da hat er sich gefreut. Und ich mich auch. Der lügt nämlich nicht, wenn er sagt, er hat Durst, Hunger oder Bock auf Kippen. Netter Kerl, echt. Gebt dem ruhig öfter was. 🙂