Jahresrückblick 2010

Puh, was für ein Jahr. Wenn mir das vor 358 Tagen jemand gesagt hätte, ich hätte gelacht und ihn gefragt, wie denn das alles bitte so schnell passieren kann?

2009 war für mich ein Jahr mit vielen Höhen und Tiefen, da sah’s 2010 doch deutlich besser aus. Irgendwie habe ich es fertiggebracht, dass DIE FRAU mir ihre Liebe gestand und nun teile ich mein Leben mit meinem Erstsemestertraum. Wow. Und nachdem Miss Jackson schon von Eltern und Freunden für toll befunden wurde, hat sie mittlerweile sogar vom Bruder und seiner Holden das Gütesiegel bekommen. („Die hat endlich mal Niveau!“) Fein, das gestaltete sich ja sowohl bei der Familie als auch bei den Freunden beim letzten Mal doch sehr anders. (Auch wenn die, höflich wie sie sind, das natürlich größtenteils für sich behielten, um mir und der Ex das Leben nicht schwerer zu gestalten. Nett gemeint auf jeden Fall.) Dieses Mal habe ich dann aber die Herzdame direkt nach zwei Tagen der Frau Mutter präsentiert und um ungeschönte Bewertung gebeten, um mich nicht wieder in irgendeine Beziehungsbredouille zu bringen. 😀
Weiterhin ergatterte ich mir mit großem Einsatz, unglaublichem Fachwissen und jeder Menge Motivation zugegeben mal wieder minimalem Aufwand (aber immerhin verteilt auf über 80 Seiten!) noch flott so’n Magisterdingsi, bevor der Studiengang auslief.
Außerdem wurde ich flügge und verließ das lippische Nest, um nunmehr fast meine gesamte Zeit im regnerischen B-Town zu verbringen. Gar nicht so schlimm wie erwartet, aber schließlich schließen sich da auch die wärmenden Arme Miss Jacksons um mich, um mir den Übergang so leicht wie möglich zu machen …

Was noch? Meine Freunde heiraten. Meine Freunde bekommen Babies. Ich denke, ich werde dann mal in den nächsten paar Jahren nachziehen. 😉 Hachz. Eigentlich alles toll im Moment. 🙂



Homo-Paare, Adoption und Propaganda in der Welt

Gerade per Email erhalten:

Hallo an alle,

habe soeben den folgenden Link zugeschickt bekommen und und die darin enthaltene Propaganda entdeckt:

„Die „Welt online“ macht wieder eine Umfrage. Diesmal unterstützt sie journalistisch die CDU/CSU-Position kontra Adoptionsrecht für Lesben und Schwule.
Vor allem Konservative und Rechte nutzen derartige Umfragen gern argumentativ. Mit derartigen Artikeln und Umfragen wird indirekt suggeriert, dass gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften nicht gleichwertig, sondern minderwertig seien.

Folgt doch einfach mal dem folgenden Link – mit der Bitte um Abstimmung und Weiterleitung!

http://tinyurl.com/lkm92r

Danke!

Meine Lieblingsstelle aus dem Welt-Artikel ist die hier:

Und genau hier setzt Zypries an: Sie meint, Mutter und Vater sind einfach nur zwei Erziehungsberechtigte, austauschbar durch zwei Mütter oder zwei Väter. Oder vielleicht, wenn man den Gedanken weiter treibt, durch eine stabile Dreierbeziehung oder eine stabile Wohngemeinschaft.

Sehr subtil. Noch schöner wäre gewesen, wenn man irgendwie noch eingestreut hätte, dass man, wenn man Homosexualität okay findet, ja eigentlich auch mit dem Zeugen von Kindern durch erwachsene Geschwister und Nekrophilie, so der Tote im Testament zugestimmt hat, einverstanden sein müsste. Da wäre dann nochmal richtig Biss drin gewesen. 😉

Aber im Ernst: Es gibt weiß Gott genug Studien, die belegen, dass die einzigen Probleme, die durch die Adoption von Kindern durch homosexuelle Paare eventuell für das Kind entstehen, Diskriminierung vom Umfeld ist. Diskriminierung durch Menschen wie die Welt-Leser, die mit „nein“ abstimmen, und durch ihre Kinder. (Die meisten Studien scheinen, wenn ich mich recht entsinne, sogar davon zu sprechen, dass Kinder aus homosexuellen Beziehungen gefestigter sein – kein Wunder, müssen sie sich doch im schlimmsten Fall ständig für ihre Eltern rechtfertigen.) Doch anstatt an seinen eigenen Vorurteilen zu arbeiten und mit offenen Augen durch die Welt zu gehen, will man anderen Rechte versagen, die man für sich selbst als selbstverständlich ansieht. Typisch deutsch? Vermutlich. Scheiße? Definitiv.

Interessant auch, wie in der Welt die genauen Ergebnisse der Studie verschwiegen werden. Vorsichtshalber. In anderen Medien darf man aber mehr lesen …

Süddeutsche:

Aus der Befragung von etwa 700 Kindern und deren Eltern ergab sich weiter, dass es sich in den meisten Fällen um eine Partnerschaft von zwei Frauen handelt. Viele entscheiden sich für eine künstliche Befruchtung und nehmen häufig die Hilfe schwuler Freunde in Anspruch. Nur in 5,5 Prozent der Fälle teilen sich zwei Männer die Elternschaft.

In der Studie werden Schätzungen zitiert, wonach es in Deutschland mittlerweile sogar mehr als 12.000 Heranwachsende in „Regenbogenfamilien“ gibt. Etwa 2200 Kinder wachsen in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft auf, wie sie seit 2001 möglich ist. Der Studie zufolge sind „Regenbogeneltern“ genauso gute Eltern wie andere. Auch fänden sich keine Anhaltspunkte für eine höhere Neigung zu Depressionen. Hänseleien von anderen Kindern („Du hast ja gar keinen Papa“) steckten „Regenbogenkinder“ gut weg.

FAZ:

Die am Donnerstag vorgestellte Studie unter Leitung des Instituts für Familienforschung an der Universität Bamberg ergab, dass das klassische Rollenmodell für ein gutes Aufwachsen der Kinder nicht nötig ist. Entscheidend ist vielmehr die gute Beziehung zwischen Eltern und Kind. Eine Mehrheit der Kinder (63 Prozent aus Sicht der Eltern, 53 Prozent aus Sicht der Kinder) hat überdies keine Diskriminierung erfahren. Wenn es diese gibt, äußert sie sich vorwiegend in Hänseleien und Beschimpfungen.

Für die erste Studie zur Lebenssituation dieser Kinder wurden alle rund 14.000 Paare mit eingetragenen Lebenspartnerschaften in Deutschland kontaktiert. Untersucht wurden schließlich Familien mit insgesamt knapp 700 Kindern.

Und in der Studie selbst findet man diese Schmankerl:

Die befragten Eltern in LP wie auch deren Partner(innen) und die externen anderen Elternteile weisen in verschiedener Hinsicht besondere Charakteristika auf. Bezeichnend ist ein hohes Bildungsniveau – 58% der Personen in LP haben Abitur – einhergehend mit hohen beruflichen Qualifikationen; 45% besitzen die einen (Fach)-Hochschulabschluss, während der Anteil von Arbeiter(inne)n gering ist (6%). Auch die Kinder werden überproportional häufig an höheren Schulen ausgebildet, beispielsweise besuchen 38% ein Gymnasium, aber nur knapp 13% der Kinder besuchen eine Hauptschule.

[…]

Die Ergebnisse zeigen, dass sich Kinder und Jugendliche aus LP in Bezug auf die Beziehungsqualität zu beiden Elternteilen und in ihrer psychischen Anpassung von Kindern und Jugendlichen, die in anderen Familienformen aufwachsen, nur wenig unterscheiden. Gleiches gilt für Konflikte zwischen den Partner(inne)n in der LP sowie für Auseinandersetzungen mit dem externen Elternteil. Signifikante Unterschiede fanden sich dahingehend, dass Kinder und Jugendliche aus LP über ein höheres Selbstwertgefühl und über mehr Autonomie in der Beziehung zu beiden Elternteilen berichteten als Gleichaltrige in anderen Familienformen.
Die Ergebnisse der Kinderstudie legen in der Zusammenschau nahe, dass sich Kinder und Jugendliche in Regenbogenfamilien ebenso gut entwickeln wie Kinder in anderen Familienformen. Unabhängig von der Familienform wirken sehr ähnliche Einflussfaktoren. Entscheidend für die Entwicklung der Kinder ist nicht die Struktur der Familie, sondern die Qualität der innerfamilialen Beziehungen. Für die betrachteten Entwicklungsdimensionen von Kindern und Jugendlichen erwies es sich somit als nicht bedeutsam, ob sie bei einem allein erziehenden Elternteil, zwei Müttern oder Vätern oder bei Vater und Mutter aufwachsen, sondern wie die Beziehungsqualität in diesen Familien ist.

Aber das wird von den Konservativen gerne unterschlagen. Ein Schelm, wer böses dabei denkt.

Ich persönlich fänds ein wenig toll, wenn meine Frau, unser Kind und ich später gleichgestellt wären. Wenn mein Kind in Deutschland dann allerdings rechtlich immer noch als weniger schützenswert behandelt wird als das heterosexueller Eltern, dann muss es auch nicht zwingend in diesem Land aufwachsen. Zum Glück bin ich da ansatzweise flexibel.

Mehr Lesen? Da:



Babies für la Etheridge

04.17.06 – Message from Melissa and Tammy

We are thrilled to announce that Tammy is pregnant, and expecting our twins sometime around this fall. To answer the obvious question: we used an anonymous donor from a bank. These are our first two babies conceived together, but not our first time mothering together. For the past 5 years, we have been parenting two children, from a previous time in Melissas life. The twins will be a joyful addition to our loving home. We are a blessed family, and ask that no gifts be sent. Any gifts we receive we will donate to a local womens shelter. However, well wishes are more than welcome!

Have a great summer, everyone!
Peace, Melissa and Tammy Etheridge

Wie schön. 🙂



verkehrte welt

Britney Spears ist schwanger, aber nicht von mir. Plöde Kuh.