dichotomy We're all in the gutter, but some of us are looking at the stars. (Oscar Wilde)

2. Januar 2011

Jahresrückblick 2010

Puh, was für ein Jahr. Wenn mir das vor 358 Tagen jemand gesagt hätte, ich hätte gelacht und ihn gefragt, wie denn das alles bitte so schnell passieren kann?

2009 war für mich ein Jahr mit vielen Höhen und Tiefen, da sah’s 2010 doch deutlich besser aus. Irgendwie habe ich es fertiggebracht, dass DIE FRAU mir ihre Liebe gestand und nun teile ich mein Leben mit meinem Erstsemestertraum. Wow. Und nachdem Miss Jackson schon von Eltern und Freunden für toll befunden wurde, hat sie mittlerweile sogar vom Bruder und seiner Holden das Gütesiegel bekommen. („Die hat endlich mal Niveau!“) Fein, das gestaltete sich ja sowohl bei der Familie als auch bei den Freunden beim letzten Mal doch sehr anders. (Auch wenn die, höflich wie sie sind, das natürlich größtenteils für sich behielten, um mir und der Ex das Leben nicht schwerer zu gestalten. Nett gemeint auf jeden Fall.) Dieses Mal habe ich dann aber die Herzdame direkt nach zwei Tagen der Frau Mutter präsentiert und um ungeschönte Bewertung gebeten, um mich nicht wieder in irgendeine Beziehungsbredouille zu bringen. 😀
Weiterhin ergatterte ich mir mit großem Einsatz, unglaublichem Fachwissen und jeder Menge Motivation zugegeben mal wieder minimalem Aufwand (aber immerhin verteilt auf über 80 Seiten!) noch flott so’n Magisterdingsi, bevor der Studiengang auslief.
Außerdem wurde ich flügge und verließ das lippische Nest, um nunmehr fast meine gesamte Zeit im regnerischen B-Town zu verbringen. Gar nicht so schlimm wie erwartet, aber schließlich schließen sich da auch die wärmenden Arme Miss Jacksons um mich, um mir den Übergang so leicht wie möglich zu machen …

Was noch? Meine Freunde heiraten. Meine Freunde bekommen Babies. Ich denke, ich werde dann mal in den nächsten paar Jahren nachziehen. 😉 Hachz. Eigentlich alles toll im Moment. 🙂

17. Februar 2010

Studenten im Optimierungswahn

Filed under: Academia — Schlagwörter: , , , , , , — Feylamia @ 11:16

Auf Spiegel Online las ich gerade Studenten im Optimierungswahn: Karriere, Karriere, Knick und das passt sehr gut zu der Diskussion, die ich neulich mit einer Bachelorstudentin hatte.

Ich prangerte im Rahmen eben dieser an, dass ich den Bachelor nicht für einen berufsbefähigenden Abschluss halte, weil bei der Einführung der neuen Studiengänge versäumt wurde, sich vom alten Diplom- bzw. Magistersystem freizumachen. Der Bachelor ist anfangs fast nirgends mehr gewesen als das Grundstudium der alten Studiengänge – also im Prinzip nur die Vorbereitung fürs echte Lernen.
Dazu kommt, dass die Flexibilität der Studenten im Bachelor und Master extrem gelitten hat, wenn man mit den alten Studiengängen vergleicht. Vor lauter Klausur- und Leistungsnachweisstress gibt es kaum Möglichkeiten für die Studenten, sich im Rahmen des Studiums besser in spezielle Themengebiete einzuarbeiten. Bachelorabsolventen eines Studiengangs X an Universität Y haben zum größten Teil das gleiche Studium hinter sich, die Bandbreite ist deutlich geringer als bei den alten Studiengängen, die Eigenverantwortung für die Studieninhalte ist praktisch nicht gegeben, weil zuviel vorgegeben ist.

Einzigartigkeit, seriell produziert, wird uniform. Statt sich wahllos Fähigkeiten anzueignen, die vielleicht wichtig sein könnten, wird eine Frage tatsächlich wichtig: Wer bin ich? Attraktivität auf dem Arbeitsmarkt hat weniger mit Qualifikation zu tun als mit Identität und Selbstbewusstsein. Eine schlechte Nachricht für Anna-Lena. Und für alle, die auf die Blaupause des perfekten Studiums vertrauen.

Wohl dem, der sich von der Masse abhebt, sei es durch Nebenjobs, die über Messebabe und Kellnerei hinausgehen, oder durch ehrenamtliche Arbeit.

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