Ansehen. Wirklich.
8. Mai 2013
„Wait for the men to get there first and make it safe for you.“
30. Januar 2013
Colin Stokes: How movies teach manhood
26. Januar 2013
Aufschrei. Oder: Ich kann dumme Menschen sehen
Unter dem Hashtag #Aufschrei tweeten derzeit viele Damen (und ausgesprochen erstaunlich wenige Männer!), was ihnen in ihrem Alltag so an Sexismus, sexuellen Belästigungen und Diskriminierung widerfährt. (Ob es hilfreich ist, das zu mischen, ist eine andere Sache.) Wie immer im anonymen Raum dauerte es natürlich nicht lange, bis sich einige Menschen angegriffen fühlten: „Männerhass!“ wurde gerufen und mehr oder weniger lustige tweets wurden abgesetzt.
Ich finde es absolut fabelhaft, dass die Aufschreitweets aber andererseits offenbar dazu führen, dass sich so mancher Mensch aktiv damit auseinandersetzt, ob und wie er vielleicht zum Unbehagen anderer beiträgt. Dass das Thema in den Medien aufgegriffen wird, ist meines Erachtens logisch und auch wünschenswert. Ich wünsche mir eine offene Diskussion von Männern und Frauen (und Butches und Femmes ;)) zum Thema, in der jede Art von Sexismus gleich behandelt wird. Tschaka!
Und während all das passiert, vertreibe ich mir zwischendurch einige Minuten damit, Derailment Bingo zu spielen, denn zu mehr sind die Tweets der #Aufschrei-Kritiker in 98 % aller Fälle nicht zu gebrauchen. Schade.
Sollte nicht lange dauern, da zu gewinnen …
- „Fragt mal einen Farbigen, was der so täglich in Deutschland erlebt. DAS ist einen #aufschrei wert, aber nicht euer Kindergartengedöhns. FAIL“
- Einfach weiter Fifthy Shades of „Peitschen-Beißen-Fesseln-Bluten“ Gray lesen und den Schnabel halten. #Aufschrei
- Ihr wolltet ja gleichberechtigung und freizügig herumlaufen braucht euch net wundern wenn ihr euch wie auf dem Viehmarkt fuehlt #Aufschrei
- #Aufschrei-Debatte: Heterophobie schwacher Männer und frustierter Frauen.
- Vielleicht sollten die betroffenen Frauen einfach lernen besser zu kontern anstatt sich als Opfer darzustellen. #Aufschrei
Großer Spaß. 😉
7. Februar 2011
Die Prinzessin und die Kerle
Nachdem gamespot in ihrem Review zu Super Princess Peach von „Some weird sexist undercurrents in the game design“ sprachen, gab es natürlich einen gamgea-Artikel dazu: Prinzessin Peach: Von sexy bis furchteinflößend. Natürlich inklusive Fankunst, in der die Pfirsichprinzessin sich leicht bekleidet zur Schau stellt und einem lapidaren „man kann’s auch übertreiben“ vom Autor.
Ich habe mir das Review nun mal angesehen: In dem Spiel muss man sich Peachs „vibe meter“ zu Nutzen machen – sie verfügt über vier verschiedene „Basisemotionen“: Freude, Zorn, Trübsinn und Ruhe. Ist sie freudig, schwebt sie durch die Luft. Ist sie wütend, ist sie sehr schwer und umgeben von Flammen. Trübsinn sorgt dafür, dass sie dicke Tränchen vergießt und schneller laufen kann. Und ist sie ruhig und ausgeglichen, regeneriert sie Lebenspunkte.
So muss man also dafür sorgen, dass die Prinzessin trübsinnig oder wütend wird, um verschiedene Spielsituationen zu meistern. Ich zitiere gamespot: „Also, there’s something rather sexist about the idea that Princess Peach’s big secret weapon is that she can get really overly emotional at the drop of a hat.“ Und laut gamgea soll das nicht sexistisch sein? Natürlich nicht. Den der Autor ist mal wieder der gleiche, der sonst auch durch Misogynie und sexistische Postings* auffällt.
Mittlerweile ist es sogar so weit, dass selbst männlichen Leser, hier einem Herrn namens Holger, etwas auffällt. Holger kommentiert nämlich „Äh? WTF? Ich möchte ja nicht persönlich werden und es mir hier verscherzen, aber hat’s da einer gerade nötig?“ – es liegt also nicht an meinem Geschlecht, dass ich auch diesen Blogeintrag mehr als fehl am Platze finde.
Wenn ich ein Spieleblog lese, dann will ich nicht mit dem gleichen Mist konfrontiert werden, der sich durch die Spiele zieht. Frauen sind nicht schwach und doof und sie sind nicht da, um Männern zu dienen oder zu ihrer Belustigung / sexuellen Erfüllung beizutragen. Ich frage mich, ob ich wirklich die einzige gamgea-Leserin bin, der diese Beiträge unangenehm auffallen? Ich bin mittlerweile immer wieder versucht, den Blog aus meinem Feedreader zu kicken. Und das, obwohl ich seit Jahren mitlese.
Ein kurzes Googeln zeigt mir auf, dass ich nicht die einzige bin: Unter der Überschrift Bild des Tages: Nintendo is ass… um awesome! postete der gleiche Autor (wer auch sonst) einen weiblichen Po in Nintendohöschen (darüber war ich damals auch gestolpert, aber ich glaube, ich hatte das nur auf twitter erwähnt), woraufhin eine Leserin kommentierte:
„Schön, gamegea.com hat mir mit dieser sexistischen Scheiße bewiesen, dass es sich nicht lohnt, eure Seite nochmal zu besuchen.“ In der Wortwahl nicht ganz zielsicher, aber den Grund kann ich gut nachvollziehen. Aber ein anderer gamgea-Autor antwortete dann: „Was ist an einem wohlgeformten Po, der brav eingepackt ist, denn bitteschön sexistisch? Da sieht man in jedem Otto-Katalog mehr Haut. Wo auch immer du herkommst, bleib bitte dort!“ Hmpf. Da wird dann ja doch sehr deutlich klar, dass er nicht verstanden hat, worum es der jungen Dame ging. Und, dass es einen Unterschied macht, in welchem Kontext etwas gezeigt wird.
Mal ganz einfach „erklärt“: Eine nackte Frau in einem Video zum Thema Aufklärung und Schwangerschaft ist nunmal anders zu bewerten als eine in einem Porno.
* Hier nochmal ein Überblick über die weiteren Perlen auf gamgea:
- Computerspieler und weibliche Körper (weil das wichtigste an einem Spiel nämlich ist, dass man Frauen auf den Hintern starren kann)
- Farmville, Vorurteile, Diskriminierung … (denn Diskriminierung ist böse und deswegen finden wir alle Farmvillespieler dämlich)
- Sexy 80er Jahre Zockerweibchen? (denn Frauen sollen sich gefälligst so anziehen, dass es Männern gefällt und sich doch bitte auch den Intimbereich rasieren)
- Weihnachtlich nachdenklich (denn es ist lustig, wenn Spiele und Windeln für Erwachsene zusammen gekauft werden)
Computerspieler und weibliche Körper
Lost Planet: Au backe! titelte gamgea bereits letzten Monat (ich wollte zeitnah bloggen, kam dann aber nicht dazu) und worum geht’s? Um die Physikengine im Spiel und darum, wie gut man einem bebenden weiblichen Hintern zusehen kann:
Respekt Capcom – was für eine Physik-Engine! Definitiv für’n Arsch. Ich muss schon sagen, auch dafür liebe ich Videospiele.
Wer von euch hat Lost Planet 2 gespielt? Im Multiplayer soll es ja gar nicht mal so schlecht sein, richtig?!
Da fälllt mir auch einfach nichts mehr zu sein. Außer vielleicht das hier …
18. Dezember 2010
Sexy 80er Jahre Zockerweibchen?
Neulich habe ich schon einmal auf gamgea verwiesen, heute mache ich es wieder: Bild des Tages: Die 80er waren so … SEXY!.
Dort gibt es dieses Bild zu sehen, versehen mit der Bildunterschrift „80er Koop-Multiplayer“:
Was will uns der Autor damit sagen? Entweder meint er es ernst, in dem Fall hat es nichts auf dem Blog zu suchen (schließlich geht es eigentlich um Spiele, nicht um irgendwelche sexuellen Fantasien von Gamern und pubertäre „hihihihi zwei Mädchen zusammen!!11einself“-Kommentare). Oder er meint es ironisch. Dann mutet es sexistisch an und hat immer noch nichts mit Spielen zu tun.
In beiden Fällen wirft es auf meiner Sicht als weibliche Spielerin und Lesbe ein schlechtes Licht auf gamgea …
Ich zitiere mal:
gamgea.com ist ein Blog von Gamern für Gamer. Wir sehen uns nicht als klassische News-Seite, sondern versuchen vermehrt, Gaming auf der Meta-Ebene zu betrachten. Wohin entwickeln sich spielerische Trends? Was sind neue, innovative Konzepte und wo wird Sellout betrieben? Was spielen Games für eine Rolle in unserer Gesellschaft?
Das gamgea-Team besteht aus langjährigen Kennern der Szene, die über alle möglichen Plattformen hinweg seit Jahren spielen und Games rezensieren. Wir kommentieren aktuelle Games, beobachten den Markt und analysieren Veränderungen und Entwicklungen im Videospielsektor. Stets im Zentrum steht für uns das eigentliche Wesen des Spiels: Die virtuelle, interaktive Welt, die fesselt und inspiriert zugleich – und dafür sorgt, dass ein Game eben ein Game ist.
So richtig meta ist das von mir verlinkte Foto jetzt ja nicht, so rein spieletechnisch. Vor allen Dingen nicht mit der Bildunterschrift. Man kann es drehen und wenden wie man will, so ein Posting gehört imho einfach nicht auf die Seite. Dass das Posting von gleichen Autor kommt wie das, das ich neulich bereits verlinkte, liess mich hoffen, dass da nur ein einzelner Herr bei gamgea eventuell etwas seltsame Ansichten hat.
Dann las ich allerdings unter dem Posting folgenden Kommentar:
Das schlimmste an der Vergangenheit sind die Zeiten, als Intimrasur nicht „Pflicht“ war. Wenn ich mir vorstelle, dass ich damals einen Busch finden würde, wenn ich Frauen erkunden gegangen wäre: katastrophal. Die heutige, meist glatte und haarfreie Zeit gefällt mir so viel mehr *smile*
Woraufhin ein anderer gamgea-Autor entgegnet: „Bei deiner Offenheit sind wir noch gezwungen, hier ein schamrotes USK-Logo über unser Gamgea-Schriftzug zu poppen ähh peppen.“
Dazu fällt mir dann auch irgendwie außer „WTF?!“ nicht mehr viel ein, außer, dass ich mich wohl getäuscht habe und die Herren da allesamt etwas anders sind …
21. Januar 2010
Aktionswoche gegen Sexismus und Homophobie an der Uni Bielefeld
Letztes Jahr erwähnte ich die Aktionswoche gegen Sexismus und Homophobie schon einmal und auch dieses Jahr geht wieder was:
Bereits zum vierten Mal finden die Aktionstage gegen Sexismus und Homophobie statt! Vom 22.01.-29.01.2010 erwartet dich ein buntes Programm an Veranstaltungen, die über Sexismus, Homophobie, Heteronormativität und queerer Politik informieren und aufklären! Denn das Nicht-Bewusstsein von diesen Themen nimmt immer stärker zu!
Beteilige dich an den Veranstaltungen, verschließe nicht die Augen vor verdeckter oder offener Diskriminierung!
Quelle: AStA Uni Bielefeld
Zum Programm habe ich nicht groß was gefunden, aber vermutlich hängt in der Uni was aus. 😉 Auf jeden Fall gibt’s am Mittwoch, 27.01., ab 23h im AudiMin der Uni was von Queers and Guitar auf die Ohren.
6. Mai 2009
Perez Hilton und die Frauen
Perez Hilton hat neulich eine der Damen (die Miss California nämlich) vom Miss USA Contest „dumb bitch“ genannt, nachdem sie sich gegen die Homo-Ehe aussprach. Auf sowas kann ich ja – selber immer wegen Homophobie beschweren, aber dann mit Sexismus zurückschlagen. Gah!
Gut, klar, die Gute wirkt nicht so richtig aufgeklärt:
Prejean, who was named first runner-up at the pageant, told Lauer that she knew „at that moment after I’d answered the question, I knew that I was not going to win because of my answer.“ Still, she stands by her statements.
„I don’t take back what I said,“ she told Lauer, adding that she „had spoken from my heart, from my beliefs and for my God.“
„It’s not about being politically correct,“ she said. „For me, it’s about being biblically correct.“
In der Bibel steht nichts über Homoehe und die paar Stellen, die man als anti-Homo bezeichnen kann, sind auch beispielsweise auch zum größten Teil diejenigen, die das Tragen von Mischgewebe und das Rasieren verbieten. Und Lesben werden schonmal gar nicht erwähnt.
Aber das rechtfertigt auf keinen Fall, was Hilton da gesagt hat. Im Gegenteil – solche Kommentare sind der Grund, warum anscheinend ein großer Teil der Menschheit meint, dass Homosexuelle selbst keinen Deut besser sind als diejenigen, die sie unterdrücken.
Wie schreibt Jennifer Vanasco so schön da am Ende ihres Artikels „Gays and Sexism“ bei Chicago Free Press: Let’s fight homophobia with arguments, with marches, with lobbying, with humor, with cold, hard facts and heated, flowing oratory, with our individual stories, with determination, with persistence. But we cannot fight hate with hate. Not if we want to win. I agree. 🙂
15. April 2009
Aktionstage gegen Sexismus und Homophobie an deutschen Hochschulen
Tolle Sache das. 🙂 Keine Ahnung, wieviel an der Uni Bielefeld zu diesem Thema läuft. Das Schwulenreferat ist ja immer recht aktiv, von den FrauenLesbenTransgender-Menschlein hört man eher wenig. (Ich glaube, die machen einmal im Jahr ’nen Selbstverteidigungskurs und sitzen ansonsten im Café Anaconda und tauschen Handwerkertips aus. 😉 )
Am 8. Mai legen die Damen von Queers and Guitar bei der Abschlussparty im AudiMin auf, mehr Infos habe ich nicht gefunden. Mal sehen, was dabei rumkommt.