dichotomy We're all in the gutter, but some of us are looking at the stars. (Oscar Wilde)

1. September 2010

Customgarment und die ungehaltenen Versprechen …

Filed under: Das Leben. Das Universum. Und alles. — Schlagwörter: , , , , — Feylamia @ 19:33

Der eine oder andere erinnert sich vielleicht noch an die Shirt-vs-Link-Aktion von Customgarment im Mai. Auf der Webseite kann man unter http://www.c*stomgarment.de/content/Shirt-vs-Link.html auch noch nachlesen, dass ich gewonnen habe (klicken für Originalansicht):

Bei diversen Bloggern konnte man nachlesen, dass Customgarment nachträglich die Regeln des Gewinnspiels änderte: Bei aHeadwork beispielsweise (T-Shirt Betrug) oder bei der Chaosmacherin (No Shirt, No Link).

Aus meiner Sicht lustig ist dazu der Kommentar von Michael Ayed auf der Firmenwebseite (könnt ihr googeln, schimpft sich „Shirt vs. Link aus unserer Sicht“, ich verlinke den Laden nicht mehr):

Da nun so einige extrem negative Beiträge über uns veröffentlicht wurden und unser Ruf mehr als geschädigt wurde, als die Veröffentlicher sich wohl selber überhaupt Gedanken dazu gemacht haben, hoffen wir, das zumindest die 200 Gewinner sich über Ihre Shirt freuen.

Wäre nur hiflreich gewesen, wenn die Gewinner ihre Shirts auch bekommen hätten. 😉 Denn: Am 24.05. habe ich um 13:50h eine Email erhalten, in der Michael mir zum Gewinn gratuliert und schreibt: „Wir werden dein Shirt so schnell wie nur möglich anfertigen und verschicken. Im schlimmsten Fall kann es allerdings bis zu 14 Tagen dauern, bis du es endlich anziehen kannst. Kam aber nichts in den 14 Tagen. Im Juno habe ich dann mal bei Jog angefragt, der auch mitgemacht und gewonnen hatte, aber der hatte auch nichts bekommen. Jetzt habe ich am 27.08. nochmals eine Email geschickt und nachgefragt, aber weder Empfangsbestätigung noch Antwort erhalten und bin die Warterei nun leid und mag das vor allen Dingen auch nicht kommentarlos stehen lassen.
Anderswo kann man sehen, dass auch andere Blogger ihren Gewinn nie bekommen haben – scheint, als wäre das vielleicht eher die Regel als die Ausnahme? Nachfragen werden gekonnt ignoriert, gerne auch mehrfach …

Auch Kathi, Sab und Tom haben ihre Shirts nie bekommen. Auf twitter liest man Ausflüchte: Angeblich hat ein Blogger den Laden wegen einer Markenrechtsverletzung angezeigt und man müsse nun prüfen, ob man die „restlichen Shirts noch verenden“ darf. Hm. Ich wage zu bezweifeln, dass man die Shirts wegen einer Markenrechtsverletzung nicht versenden konnte, denn der Laden selbst verkauft fleißig online weiter und in dem Fall hätte man die Gewinner auch informieren können, man hat ja ihre Kontaktdaten. Ganz schäbige Tour, finde ich.
Schade, aber da weiss man dann wieder, was man an Läden wie 3d Supply hat. Da hatte ich bei der letzten Aktion ein Shirt gewonnen und nach drei Tagen war das gute Stück bei mir zu Hause. Inklusive einer hübschen Postkarte. Vor dem Laden mit C warne ich auf jeden Fall an dieser Stelle – sowas gehört sich einfach nicht. Ganz schlechter Stil.

19. August 2010

Zitat des Tages: Depressionen gibt es übrigens nicht

Filed under: Das Leben. Das Universum. Und alles.,Kluge Worte — Schlagwörter: , , — Feylamia @ 9:49

Keine Ahnung von nichts, aber davon jede Menge:

Generally speaking, I don’t buy the chemical imbalance theory for any depression; I believe people just don’t want to deal with real life issues and the fact that sometimes life is simply depressing and damn difficult. It isn’t about chemical imbalance but tough times and our own issues.

Pat Brown, „Investigative Criminal Profiler“. Aaah ja.

[via Witch Words]

7. August 2010

The Lion, the Bitch and the Wardrobe

Und dann war da noch der Umzugshelfer. Nennen wir ihn Heinz. (Zu unserer Verteidigung: Heinz war Teil eines Zweiergespanns, das uns jemand vermittelt hatte. Teil zwei war ein sehr sympathischer älterer Herr und fuhr einen Transporter für uns. Das war fein.)
Heinz kam also in die Wohnung (natürlich roch er stark, wie könnte es auch anders sein), hielt mir seine schmuddelige Pranke hin und stellte sich vor. Ging ins Schlafzimmer, guckte mich an und meinte: „Und Du versuchst hier also ein Bett aufzubauen?“ Ich erstmal zwei Sekunden völlig baff, dann: „Ähm, das versuche ich nicht nur, das mache ich.“ „Davon sieht man aber nichts.“ Ähm. Ja, gut, klar. Wär halt auch hilfreich, wäre er nicht schon direkt am Anfang gekommen, als gerade mal zwei Teile zusammengeschraubt waren. Hat sich direkt seeehr sympathisch gemacht, der junge Mann.
Heinz wäre aber nicht Heinz, wenn er nicht weiter geheinzt hätte. Den ganzen lieben langen Tag. So sah er sich den Kleiderschrank der Liebsten mit seinem enorm fachkundigen Blick an und verkündete dann, dass man diesen nicht mehr zusammenbauen könnte, weil Teile fehlten. „Ich muss es leider sagen, wie es ist: Das wird nichts mehr. Der Schrank ist hin, den kann man nicht mehr aufbauen. Wegwerfen, neuen kaufen.“ Oookay. Ein paar Stunden später sah sich Donnie Darko, der Bruder der Herzdame, den Schrank an, dachte sich seinen Teil, fuhr in den Baumarkt und besorgte die fehlenden Stücke für knapp 20 Euro. Und schwupps, Problem gelöst.
Auch in der Küche hat Heinz uns eine Menge gelehrt. Er besah sich die Wasseranschlüsse, schaute mitleidig und ließ uns wissen, dass man dort nie im Leben eine Spülmaschine würde anschließen können, man müsste schon einen Klempner kommen lassen und den Wasseranschluss, der aus der Wand kommt, komplett neu machen. Der geneigte Leser wird sich sicherlich bereits denken, dass das vielleicht so hunderprozentig den Tatsachen entsprach. Und wie könnte es anders sein: Donnie Darko und ich sind Tags darauf in den Baumarkt gedüst und haben das passende T-Stück für 18 Euro geholt.

Soviel also zu Heinzens Sachkunde. Ich fasse also mal kurz zusammen: Keine Ahnung von nichts, große Fresse, starker Eigengeruch und schmuddeliges Äußeres. So weit, so nervig. Dazu kam dann noch eine unglaubliche Arroganz und Überheblichkeit – ständig würgte er allen Anwesenden irgendwelche Sprüche rein. Und ich glaube, niemand mochte ihn so recht. Auch erstmal kein Problem. Aber was sollen also „bitch“ und „lion“ im Titel dieses Blogeintrags? Das verrate ich euch …

Nicht nur, dass der Typ rumnervt ohne Ende, nein, er baggert auch noch auf allerunterstem Niveau meine Freundin an. Also, wirklich ganz niedriges Niveau. Und sehr, sehr unbeholfen. Kostprobe? Treppe, sie geht vor ihm. Er starrt ihr penetrant auf den Hintern. (Wenn die Damen vor ihm standen starrte er ihnen natürlich auf die Brüste, logisch.) Fragt dann: „Ey, sag mal, hast Du ein Red Bulld getrunken?“ Sie: „?!“ Er: „Du riechst nach Gummibärchen.“ Ja, ne, ist klar, haste gut gemacht, Heinz. Er bot sich auch trotz ständigem Ablehnens ständig an, doch Tags darauf nochmal vorbeizuschauen. „Ich mach‘ Dir ’nen Angebot: Ich komme morgen nochmal zu Dir und dann schauen wir mal, was wir machen können.“ Was ihr machen könnt? Du machst hier schon mal gar nichts in der Wohnung. Und schon gar nicht mit ihr™ und auch nicht mit Donnie Darkos Herzdame, die auch vor Ort war und angestiert wurde. Pfeife.

Wunderschön auch Heinzens Kommentar über mich: „Die in der Cordhose ist doch auch ein wenig vom anderen Ufer.“ (Donnie Darko berichtete mir und meinte, er habe ein wenig kichern müssen.) Dass „die in der Cordhose“ (das heisst Zunfthose, Du Depp!) die Partnerin der Dame ist, die er schon den ganzen Tag penetrant anstierte und angrub, hat er glaube ich, nicht wirklich geschnallt. Dafür aber jeder andere der uns während des Umzugs gesehen hat. Selbst die IKEA-Mitarbeiter. :mrgreen:

Die Penetranz seiner Äußerungen gepaart mit dem ständigen Anstieren meiner Freundin und der anderen weiblichen Umzugsfee führte dann dazu, dass ich wirklich kurz davor war, mal mit ihm vor die Tür zu gehen, um ihm zu erklären, dass er ein respektloses Arschloch ist. Habe ich mir aber verkniffen, man will ja auch den zweiten Umzugshelfer nicht verärgern, oder gar den Vermittler der Helfer. Also war ich brav. Bin weder „lion“ noch „bitch“ geworden. Und habe innerlich gebrodelt. (Und ihn anscheinend irgendwann mal total fies angerempelt, aber das wurde mir nur berichtet, ist mir selbst nicht aufgefallen. :D) Respektlosigkeit ist nicht mein Freund. Echt nicht. Da fällt es mir wirklich, wirklich schwer mich zusammenzureißen. Habe ich aber geschafft. Bin stolz auf mich.

30. Juli 2010

Ich will aber

Dokumentation des Elends (siehe Wikipedia):

Lebenspartner können ein Kind nicht gemeinsam adoptieren.

[…]

Rechtliche Unterschiede der Lebenspartnerschaft im Vergleich zur Ehe gibt es im Einkommenssteuerrecht. Hier fehlt eine Einbeziehung von Lebenspartnerschaften u. a. im Einkommensteuergesetz (Ehegattensplitting, Steuerklassenwahlrecht, Verdopplung des Sparer-Pauschbetrages), im 5. Vermögensbildungsgesetz, im Altersvermögensgesetz und in der Abgabenordnung.

Liebe Politiker,

könnt ihr endlich mal mit der Gleichstellung in die Puschen kommen, bitte?
Danke!

Fey

PS: Bis dahin werden wir halt selber Kinder machen, wir bösen Homos, wenn wir keine adoptieren dürfen. Das habt ihr nun davon.

27. Juni 2010

Von Fußball und Fans

Ich habe das ja schon öfter durchscheinen lassen, dass ich Fußballfans nicht immer für die angenehmsten Zeitgenossen halte. Das liegt daran, dass Fußballfans irgendwie oft mutieren, wenn sie sich in größeren Gruppen zusammenrotten. Dann werden sie laut & unangenehm, sie vandalieren und randalieren. (Jaja, das passiert bei anderen Gruppen auch. Das bekomme ich nur nicht so oft am eigenen Leibe zu spüren. Aber Fußballfans? Armina-Fansticker auf Friedhofsschildern, vollgekotzte und mit Bier versiffte Züge, blockierte S-Bahnen, homophobe Gröhlereien – da kommt irgendwie einiges zusammen, da kann ich mitreden, das betrifft mich und mein Leben.)

Ja, klar, bei ’ner WM rechnet man damit, dass in der Innenstadt Ausnahmezustand herrscht. Aber das heißt nicht, dass das so in Ordnung wäre. Wenn an einem Wochentag nachts laut rumgetrötet wird oder Straßen ewig versperrt werden, dann ist das eine Frechheit. Da muss man auch gar nicht drüber diskutieren, finde ich.

Ich hoffe inständig, dass die Leute, die sich im großen Stil beschweren, wenn jemand seinen Unmut äußert, irgendwann mal einsehen, dass andere Menschen vielleicht gute Gründe haben, dieses Verhalten von Fußballfans scheiße zu finden.
Liebe Fußballfans: Was, wenn es euer Kind ist, das nachts um vier von den Tröten geweckt wird und nicht wieder einschläft? Oder wenn ihr diejenigen seid, die bangend auf den Notarzt warten, der nicht durchkommt, weil ein Autokorso den Weg versperrt, während ein geliebter Mensch in euren Armen fast verreckt? Ganz im Ernst: Es gibt kein schlimmeres Gefühl als auf einen Krankenwagen zu warten und nicht zu wissen, was ist. Nur zu wissen, dass euer gesamtes Leben irgendwie gerade auf der Kippe steht und im Prinzip nur der Zufall und die Vernunft wildfremder Menschen darüber entscheiden, was passiert.* Denkt halt einfach mal ein wenig nach, bevor ihr es euch auf der Kreuzung bequem macht.

Man kann durchaus auch feiern, ohne andere Menschen so zu beeinträchtigen.
Ich finde das toll, wenn Fußballfans Spaß haben. Wirklich. Selbst, wenn sie Spaß an einem Spiel haben, das ich einfach so gar nicht gut finde. Fair enough. Ich mag ja Basketball und Windsurfen – mag auch nicht jeder. Aber ich beschwere mich auch nicht, weil andere meine Leidenschaft für Ball-in-Korb und Segel-in-den-Wind nicht teilen. Egal, ich bleibe dabei: Feiern geht auch freundlich. (Und dann machen vielleicht sogar diejenigen mit, die mit Fußball eigentlich nichts am Hut haben.)

* Jaja, klar, „damit rechnet ja keiner“ und „das ist ja nun wirklich nicht die Regel“. Toll für Menschen, denen das so geht. Aber bitte nicht den Blick verlieren für diejenigen, die eben nicht so viel Glück haben und für die solche Gedanken traurigerweise zum Alltag gehören. Mann.

29. März 2010

Fremdschämen

Filed under: Das Leben. Das Universum. Und alles.,Haihappen,Web-TV — Schlagwörter: , , — Feylamia @ 17:16

[via Underwater Shark Thrills: Swimming with Sharks]

Da fällt einem echt nichts mehr ein. Dämliche Idioten.

17. März 2010

Lieber keinen Abiball, als zwei Mädchen auf ’nem Date

Filed under: Queerschläger — Schlagwörter: , , , , , , — Feylamia @ 2:17

So richtig durch die Medien gehen wird das hier in Deutschland wohl nicht, aber ich möchte mich trotzdem – oder gerade deswegen – ein wenig darüber auslassen:
Die Itawamba County Agricultural High School in Mississippi hat sehr spezifische Regeln, was ihr Prom (amerikanische Entsprechung zum Abiball) angeht: Es dürfen keine gleichgeschlechtlichen Paare hingehen. Nun wollte aber sich aber eine junge Dame namens Constance McMillan gerne in Anzug und Krawatte schmeißen und mit ihrer Freundin zum Ball gehen. Geht aber nicht, findet die Schule und sagt einfach mal den Ball ab. Warum? „due to the distractions to the educational process caused by recent events“

Na fein, gut gelöst. Einfach mal alle Schüler dafür bestrafen, dass das Mädel ihre Freundin mitbringen wollte. Nun ist sie für einige wohl der Buhmann, aber andererseits schlägt der Fall drüben in den Staaten so hohe Wellen, dass vielleicht noch positive Nachwehen kommen.
Dass Wanda Sykes Constance jetzt eingeladen hat, ihr einen GLAAD* Award zu überreichen, ist nur eine davon – das finde ich großartig. So gibt’s direkt noch ein wenig mehr Medienaufmerksamkeit und mit etwas Glück überdenkt der eine oder andere betagte Schuloffizielle seine Meinung nochmal. Gute Publicity für die Schule ist das auf jeden Fall nicht.

Ich weiss immer nicht, ob ich lachen oder weinen soll, wenn ich von so etwas höre. Ständig bekomme ich zu hören, wir Homosexuellen sollten uns mal nicht so anstellen, es gäbe doch kaum noch Diskriminierung, im Gegenteil, wir würden sogar bevorzugt werden. Sehe ich nicht. Ich kann in Deutschland immer noch nicht heiraten, die Lebenspartnerschaft ist der Ehe rechtlich noch nicht angeglichen und in Amerika könnte ich mit etwas Pech noch nichtmal die Person mit zum Abiball nehmen, die ich liebe. Das ist bekloppt, da fehlen einem doch die Worte.

[denglischmodus] Gleichberechtigung my arse. [/denglischmodus]

* Gay & Lesbian Alliance Against Defamation

4. März 2010

Von Pfadfindern, von Bünden und von Erklärungen

Filed under: jugendlich bewegt und so,Queerschläger — Schlagwörter: , , , , — Feylamia @ 20:09

In einer Erklärung von BdP und DPV heisst es

Allerdings gibt es weltanschauliche Grundhaltungen, die sich nicht mit den von uns vertretenen Werten, die wir den uns anvertrauten Kindern und Jugendlichen vorleben, vereinbaren lassen.
Dazu zählen wir menschenfeindliche Einstellungen, wie sie sich in Fremdenfeindlichkeit, Geschichtsrevisionismus und völkisch-nationalistischem Gedankengut äußern. Von diesen distanzieren wir uns hiermit in aller Deutlichkeit.

Wir möchten unsere Mitglieder einem derartigen Einfluss nicht aussetzen und werden mit diesen Gruppierungen keine gemeinsamen Veranstaltungen durchführen.

Super Sache. Eigentlich. Aber: Bin ich die einzige, bei der es einen schalen Nachgeschmack hinterlässt, dass

  1. homophobe Tendenzen nicht mit aufgeführt werden?
  2. nur von „durchführen“ gesprochen wird, nicht von „teilnehmen“? Ich sehe da ja durchaus einen Unterschied.

Klar, wenn beides drin wäre, wäre das ein wenig unpraktisch, denn dann könnte sich der BdP die Teilnahme am Jamboree abschminken, wo die Boy Scouts of America mitmischen, die ja kein Freund des Schwulen an sich sind. Aber irgendwie erscheint mir das inkonsequent und es nervt mich ein wenig. Meh.

15. Februar 2010

Träumereien: Mordor und Flip Flops

Filed under: Das Leben. Das Universum. Und alles. — Schlagwörter: , , , , , , — Feylamia @ 10:05
  • Ich bin als Opfer einer Vergewaltigung gewesen, weiss aber nichts mehr darüber, weil ich traumatisiert bin. Im öffentlichen Klo liegt aber noch mein Badeanzug, deswegen gehe ich ihn holen.
  • Ich bin mit meinem Bruder und meiner Mutter in einem kleinen Boot auf einem See. Wir lassen uns treiben, plötzlich sehen wir alle vor uns die Gewitterfront. „Das sieht aus wie Mordor …“ Und schon zucken um uns herum Blitze. Ich schnappe mir das Holzpaddel und fange an zu rudern. Am Ufer angekommen, steigt mein mein Bruder aus dem Kahn und ich will ihn an Land ziehen, damit meine Mutter trockenen Fusses bleibt. Dabei stolpert sie und verliert ihre Flip Flops im Wasser. Ich springe in die Fluten um die Schuhe zu retten.

Immer wenn ich denke, ich kann nicht mehr absurder träumen …

9. Februar 2010

Aus dem Tagebuch einer Linguistin

Filed under: Academia,Das Leben. Das Universum. Und alles. — Schlagwörter: , , , , — Feylamia @ 14:44

Manchmal frage ich mich, ob ich kommunikationstechnisch ein Alien bin oder ob ich mich nur immer wieder mit geradezu beängstigender Treffsicherheit mit Menschen umgebe, sowohl in der realen Welt als auch im Web, die einfach nach anderen Regeln kommunizieren als ich.

Mal ein Beispiel: „Wie Du den Reis gekocht hast, hat mich gestört, da Du dabei die Herdplatte total zugesifft hast.“
Wenn nun mein Gegenüber nun auch nach mehrfachen Erklärungen nicht versteht, dass das Problem nicht der Akt des Reiskochens ist, sondern eben die beschmutzte Herdplatte, dann irritiert mich das. Wenn man mir gar unterstellt, ich hätte ein Problem mit dem Reiskochen an sich, und mir großangelegt erklärt wie doof ich deswegen doch bin, dann weiss ich nicht, ob ich lachen oder weinen soll.

Ein weiteres Beispiel: „Deiner Kritik an sich stimme ich zu, aber trotzdem finde ich, dass Du Dich unmöglich ausgedrückt hast. Deine Wortwahl geht einfach nicht.“ Was ist denn bitte daran so schwierig, da zu verstehen, dass dem Sprecher da nur die Art und Weise nicht in dem Kram passt, wie Sachverhalt XYZ ausgedrückt wurde und dass es nicht um die Kritikpunkte selbst geht. Man muss doch Inhalt und Form auch trennen können, das ist doch nun wirklich nicht so schwierig.

So richtig genervt bin ich dann allerdings, wenn jemand seinem Kommunikationspartner solche Dinge dann später immer wieder aufs Brot schmiert, frei nach dem Motto „Aber Du hast ja sowieso ein Problem mit dem Reiskochen / mit Kritik“ und sie benutzt, um die Diskussion abzubrechen. Gah.

Communication. It’s not rocket science.

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