Bill Kaulitz und die Heteronormativität

hirnseide twitterte vorhin:

RT wenn Du auch denkst, dass die Sängerin von Tokio Hotel viel zu kleine Titten hat.

Der werte Herr schneyra retweetete (hihi) dann auch über Umwege, wodurch ich erst darauf aufmerksam wurde. Mein Antwortkommentar war „Heteronormativität ftw? ;)“ worauf er mich fragte „WTF?“. (Ich finde es übrigens toll, dass WTF FTW rückwärtsgelesen ist!) Das wird vermutlich vielen meiner Follower so gegangen sein, deswegen eine kurze Erklärung (kann man auch ausführlich in der Wikipedia nachlesen):

Das heternormative Geschlechtermodell besagt, dass es genau zwei Geschlechter und Geschlechtsidentitäten gibt. Einfach zusammengefasst:

  • Männliche Geschlechtsmerkmale -> Mann. Weibliche Geschlechtsmerkmale -> Frau.
  • Mann begehrt Frau. Frau begehrt Mann.
  • Mann verhält sich traditionell männlich, Frau weiblich.

Zwischenstufen gibt es nicht, für Transgenderidentitäten, Hermaphroditen, Homosexualität oder andere Abweichungen ist kein Platz.

Nun ist es leicht, sich mitreißen zu lassen, wenn Witze über Prominente gemacht werden, keine Frage. Aber trotzdem sollte einem bewusst sein, dass man, wenn man obigen Tweet retweetet, im Kern trotzdem sagt: „Entsprichst Du nicht dem klassischen Männerbild, dann bist Du kein richtiger Mann. Ergo bist Du eine Frau.“ Heteronormative Weltanschauung eben. Ist jetzt auch nicht besonders ungewöhnlich, die ist in Deutschland schließlich weit verbreitet. Sollte man nur trotzdem ab und an mal drauf hinweisen, weil das Modell extrem überholenswert ist. 🙂

(Ich persönlich find übrigens Bill Kaulitz total attraktiv. Und ich bin ’ne Lesbe. Ihr Penner mit eurer scheiß Heteronormativität habt mir das bestimmt eingepflanzt! Hmpf!)



Wie tief ist zu tief? Lied des Tages

Hach, ich mag das.

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Zitate des Tages: Magisterarbeit & Tokio Hotel

Das erste Zitat des Tages kommt heut von der Chemikerin. Die kam auf facebook, ließ mir ein

Anstatt meine Magisterarbeit zu schreiben, mach ich lieber irgendwelchen scheiß im facebook

da und ging wieder. Recht hat sie. Mache ich echt lieber.


Die traurige Wahrheit.

Zitat des Tages Nummer zwei kam als Reaktion auf ein weiteres Tokio-Hotel-Fan-Outing (diesmal auf twitter, so ganz modern) und stammt von der Bekannten aus dem web 2.0 deren Namen ich jetzt besser nicht erwähne und deren last.fm-Profil ich besser nicht verlinke, wenn mir mein Leben lieb ist:

@Feylamia haha geil. ich find das neue Album ganz ok, mach aber das Scobbeln aus wenn ichs hör haha. Sonnensystem <3

(Ich muss mir dringend mal einen Spitznamen für Dich überlegen. :D)



HIM trifft Erasure trifft Tokio Hotel

Cinema Bizarre - Love Songs (They Kill Me)

Cinema Bizarre? Find ich gut. Aber das war ja zu erwarten. 😉



Slash & Fans

Wir haben die Tage erst in einem Kurs über Slash Fiction gesprochen, und da gibt’s ja bekanntermassen kaum moralische Bedenken irgendeiner Art. Eine Kommilitonin erwähnte das Phänomen „Wincest“ – Slash über die beiden Brüder Dean und Sam Winchester aus der Fernsehserie „Supernatural“. (Die ich unbedingt sehen muss, weil der göttliche Jared Padalecki mitspielt, den zumindest die geneigte Leserin sicherlich als Rorys Exfreund Dean in der Serie Gilmore Girls kennt.)
Neu ist für mich allerdings heute morgen das hier gewesen:

*trommelwirbel* Twincest.

Süss. 😀



Wo sind eure Hände?

tokiohotel.jpg
Meine Freunde sind alle kriminell Tokio Hotel

Geschrieben auf meinem tollen Workpad und jetzt hier ge-STRG+C-und-STRG+V-t:

Ich bin 25 Jahre alt. Ich sitze im Zug und höre Tokio Hotels neue Platte. Und ich wippe mit dem Fuß. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.
(Ich achte natürlich schon ein bißchen darauf, dass die Gangsta Hip Hopper neben mir nicht sehen, was ich da so höre, doch das täte ich auch, würde ich Subway to Sally hören. Mit solchen Leuten über die Faszination Rockmusik reden, ist wie mit einem Farbenblinden Charlie and the Chocolate Factory anzusehen – das bringt einfach nichts, das kann man sich sparen…)
Zurück zu Tokio Hotel: Ich finde die großartig. Nicht nur wegen Bills Queer Appeal (obwohl ich Androgynität ja bei Männlein wie Weiblein sehr ansprechend finde) sondern auch und vor allem wegen der Mucke – die ist schlichtweg gut. So’n büschen Placebo, eine Prise Metallica, zwei Gramm silverchair und vernünftige deutsche Texte – Herz, was willst Du mehr?
Und Bill ist süß, schaden tut das nicht. Schade, dass sein Zwillingsbruder so ein schmuddeliger Unsympath ist.

Tokio Hotel, ihr seid meine kleinen Freunde.



Tokio Hotel spalten die Nation und meine Jungs müssen drunter leiden

Den Popkulturjunkie lese ich ab und an ganz gerne. Im Moment regt man sich ja allerorts über Tokio Hotel auf, also auch dort.

Kommentar 12 zu diesem Beitrag jedoch lies mich schaudern:

Ich sag nur „Hmmmbop“ „¦ abgesehen davon sind Juli und Good Charlotte nun wirklich nicht grade die Creme de la Creme im Musikbusiness. Ich würde übrigens gerne das Statement dieses Beitrags um folgende Aussage erweitern: Das gleiche gilt für Adam Green 😉

edit: Und auch bei der Freakshow wagt man es, Hanson ins Spiel zu bringen, worauf mich Senor Killefit stossen liess.

Zu erst einmal: Das Lied heisst MMMBop, nichts mit h.
Zum Zweiten: Tokio Hotel und Hanson miteinander zu vergleichen grenzt für mich, als nach wie vor bekennenden Hanson-Fan, an Blasphemie.

Hintergrundinfo: Die Band Hanson besteht aus drei Brüdern – Isaac, Taylor und Zachary. Die drei kommen aus einer rundum musikalischen Familie und sind praktisch als Musiker aufgewachsen. Bevor sie von einer Plattenfirma entdeckt wurden, haben sie schon zig Auftritte gehabt – zwischendurch immer mal wieder mit Problemen verbunden, weil wegen ihres Alters nicht in Bars auftreten durften. Pragmatisch waren sie aber: Sie spielten dann halt auf dem Parkplatz.
Sie hatten zwar einen Manager, aber eine Plattenfirma nach der anderen hat sie abgelehnt (in der Zeit veröffentlichten sie auf eigene Kosten zwei Independent-Alben mit hauptsächlich selbst geschriebenen Liedern), bis Mercury Records endlich das Potential der Band erkannte. Auch MMMBop haben sie selbst geschrieben – es wurde nur ein wenig aufgemotzt, bevor es dann auf dem Major Label erschien.
Auch nach dem kommerziellen Erfolg haben Hanson weiterhin Musik gemacht – zuletzt erschien das Album „Underneath“, dass in den Billboard Independent Charts auf Platz 1 war – der grösste Erfolg für sie bisher, meinte Isaac neulich in einem Interview.

Kurzum: Hanson sind und waren auch schon immer eine richtige Band und wenn man schon rumnölt wegen der aktuellen Teeniesensation des Jahres, dann sollte man sich wenigstens informieren, mit wem man sie da überhaupt vergleicht.

Zu Tokio Hotel:
Ich verstehe die ganze Aufregung nicht. Gut, da sind ein paar Jungs die ein Liebeslied trällern und ihr Outfit erinnert an das von einigen in letzter Zeit recht erfolgreichen Bands (Good Charlotte, The Rasmus, etc) – ja und? Wenn es das ist, was die Mädels heutzutage toll finden, dann lasst sie doch? Als ich in dem Alter war trugen Jungs Flanellhemden und zerissene Jeans, weil’s modern war. Oder die Klamotten falschrum, Kriss Kross machten’s vor. Als die Beatles bekannt wurden, trug man Topffrisuren.
Gut, schon immer haben sich diejenigen, die sich vorher als Rebellen sahen, sich beschwert, wenn ihre Markenzeichen Schule machten – mussten sie sich dann doch was neues überlegen, um Mami, Papi und Umwelt zu schocken. Aber im Endeffekt ist die Welt nie davon untergegangen und sie wird’s auch jetzt nicht wegen der Magdeburger Poprocksensation tun.

Zum Lied:
Ich mag „Durch den Monsun“, ich mochte auch die Musik von Echt. Ich höre zudem ganz gerne mal Schlager, Country, Rock, Pop und alles, was halt irgendwie schön ist. Und trotzdem bin ich nicht ganz ungebildet und auch mein ICQ liegt nicht unter 100. 😉