dichotomy We're all in the gutter, but some of us are looking at the stars. (Oscar Wilde)

12. Juli 2010

I’m Your Man

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International Day Of Femslash, I'm Your Man [multi-source]

I’m Your Man. A celebration of media clichés.

Heute ist International Day of Femslash. Hier ein Video für die Zigeunerprinzessin, die Waldelfe, Tinkerbelle und Bioschokolade, für alle anderen Mädels die hier mitlesen und wissen, dass man mit Frauen auch schönere Dinge tun kann als nur Schuhe mit ihnen kaufen zu gehen. 😉

6. April 2010

Das kleine Mädchen und seine Geschlechtsidentität

Filed under: Kluge Worte,Queerschläger — Schlagwörter: , , , , — Feylamia @ 12:38

Bei afterellen bin ich auf einen Artikel aufmerksam geworden*, indem es darum ging, wie sich ein Glamour-Magazin darüber beschwert, wie Angelina Jolie und Brad Pitt ihre Tochter Shiloh herumlaufen lassen. Ja, genau. Die böse Familie Jolie/Pitt lässt nämlich dem kleinen Mädchen freie Wahl und Shiloh findet Kurzhaarschnitt, Ritterschwert und Hut cooler als Glitter und Krönchen. Klar, dass Angelina nur eine Rabenmutter sein kann … GLAAD ist auch drauf aufmerksam geworden und reagiert entsprechend. Gut. Dann kann ich mir ja jeglichen weiteren Kommentar sparen und einfach nur „Journalistendeppen“ vor mich hinmurmeln. 🙂

* Aus dem auch mein Zitat des Tages kommt:

How can Shiloh, that most genetically gifted child on Earth, not want to adhere to strict concepts of femininity? Has she learned nothing from Suri Cruise and her toddler heels?

To which I say, bravo Brad and Angelina. With all the crushing weight of societal expectations, they seem to be genuinely letting Shiloh be Shiloh. This point is even more evident when Shiloh and her older sister Zahara are together — their individual personalities shine through. And that’s what children are — they’re individual, not predetermined reflections of cultural norms.

In a world where you’re forced to make gender distinctions when buying a congratulatory teddy bear for a newborn in the hospital (blue or pink, BLUE OR PINK!), so much of the battle about being ourselves falls on our parents shoulders at first. To let your child be free, really free, to be him or herself is at times a revolutionary act. Many, many a well-meaning parent has forced her little tomboy in a skirt and blouse and thought it was for the best.

Word!

29. März 2010

Feylamia und das Flirten

Heute zwitscherte ich aus dem Zug über eine junge Dame, die sich in mein „Abteil“ gesetzt hatte, weil tausend Signale meinen Gaydar piepen liessen.

Darauf kamen natürlich sofort lustige Reaktionen – die Zigeunerprinzessin rief nach Fotos und Madita legte mir ans Herz, die junge Dame doch anzusprechen. Fotos von fremden Frauen im Zug machen liegt mir nicht, aber sie anzusprechen liegt mir noch viel weniger. Ich erinnere an das Debakel mit der hinreißenden Arzthelferin.

Ich kann Sprüche klopfen wie keine Zweite und bin wirklich nicht kontaktscheu, aber sobald ich eine Frau hübsch oder anderweitig toll finde, bin ich ein wenig wie Willow in „Welcome to the Hellmouth“: „Well, when I’m with a boy I like, it’s hard for me to say anything cool, or witty… or at all. I can usually make a few vowel sounds, and then I have to go away.“ Außerdem ist mir der Gaydar auch nur so lange gegeben, wie eine Frau sich nicht für mich interessiert – wenn eine Frau mich mag, dann schnalle ich das nicht. Da kann die Verflossene ein Lied von singen.* Mit diesem Problem stehe ich ja nun auch nicht wirklich alleine da. Was also, wenn meine zukünftige Ehefrau auch so ist? Dann stehen wir da beide voreinander, gucken beschämt zur Seite machen „äääh aaah ööööh“ und rennen dann wild mit den Armen fuchtelnd in entgegengesetzte Richtungen und heulen uns bei unserer peer group aus? Das ist doch, verzeiht mein Französisch, scheiße!

Ich fordere also bitte hiermit also Clea DuVall, Katherine Moennig, Tegan & Sara Quin, Julia Roberts, Lauren Lee Smith, Lena Headey, Missy Higgins, Rose Rollins, Pink, Lindsay Lohan und Lauren Graham auf, bitte den ersten Schritt zu machen, wenn wir uns mal treffen.

Dankeschön.

* Falls Du’s mal aufnimmst, hätte ich bitte gerne 50% der Einnahmen!

6. November 2008

Genderrollen

Filed under: Kluge Worte,Queerschläger — Schlagwörter: , , , — Feylamia @ 13:44

wunderpott hat entdeckt, dass man jetzt auf lesbenresteficken.de lesarion.de seine Genderrolle im Profil angeben kann:

Meine Horrorvorstellung nimmt immer mehr Gestalt an, wenn ich mich demnächst ma wieder auf irgend nem Schwoof blicken lasse, werde ich geächtet! Lauter kleine schwarzhaarige Mädels übersäht mit Totenköpfen und Kirschen und einer Unisex-Frisur, die mich abschätzig ansehen und denken: Ihhhh… so ne dicke, alte Lesbe, warum geht die nicht zum Standardtanz, die kennt ja nicht mal ihre Genderrolle… :-O Ahhhhhh!!!

hihi

And just for the record: Diese dicke alte Lesbe hier würde jederzeit Walzer mit Dir tanzen. 😉

11. Juli 2005

Sach ma, gayts noch? (har har)

Filed under: Queerschläger — Schlagwörter: , , , , — Feylamia @ 21:36

Ich sitze gerade im Zug am Laptop und mir ist langweilig, deswegen schreibe ich jetzt einige Dinge nieder, die ich der Welt schon immer mal sagen wollte.

Gerade war ich bei einer Freundin zu Besuch, das war sehr nett. Nicht nur, weil ich besagte Freundin sehr sehr gerne mag, sondern weil wir zu dritt und alle homosexuell waren. In einer idealen Welt (hui, englisch gedacht, deutsch geschrieben!) wäre das egal, in dem Deutschland in dem ich lebe (und ihr vermutlich auch) allerdings ist es das nicht. Bei den meisten anderen Leuten kommt früher oder später die Rechtfertigungsphase, denn, egal wie offen und tolerant Heterosexuelle sind, irgendwann beschweren sie sich, man würde seine Sexualität zu sehr nach aussen tragen. „Ich erzähle ja auch nicht ständig, mit wem ich ins Bett gehe!“ „Mir ist völlig egal, ob jemand auf Analsex, auf SM oder auf sein eigenes Geschlecht steht!“ sind nur zwei der vielen Kommentare, die ich schon bekommen habe. Ich kann mich nicht daran erinnern, ständig jemandem erzählt zu haben, wie der Sex mit T. ist.
Folglich komme ich zu dem Schluss, dass für viele Heterosexuelle Homosexualität nach wie vor keine „gleichwertige“ Form der Liebe ist, sondern schlichtweg auf den sexuellen Akt reduziert wird. Wieso ist das so? Bei Heten wie bei Homos gibt’s die gleichen sexuellen Vorlieben… der eine lebt sie halt mit dem anderen Geschlecht aus und der nächste mit dem eigenen.
Ähnlich sieht’s mit dem „Hihi, ein Schwuler – schnell den Arsch an die Wand“ und „Pass auf, die is‘ lesbisch!“ aus. Gibt’s irgendeinen Ratgeber in dem heterosexuelle Jugendliche erklärt bekommen, dass „Homosexueller“ nur ein anderes Wort für „omnisexueller Nymphomane“ ist? Ja, ich verliebe mich in Frauen. Nein, nicht in jede. Dafür würde meine Zeit gar nicht ausreichen, ausserdem bin ich mit meiner einen mehr als bedient. 😉
Und wo ich gerade dabei bin… JA, ein Outing ist nötig und keineswegs überflüssig. Wie oft habe ich schon gehört, dass wir uns durch unser Outing eher abgrenzen würden und wir, wenn wir nicht über unsere Sexualität reden würden, viel eher akzeptiert werden. Ich denke, vielen Menschen ist nicht bewusst, wie sehr homosexuelle Teenies auch heute noch leiden. Nicht nur, dass „schwul“ mittlerweile ein Synonym für scheisse ist, nein, auch die neue deutsche Rapwelle versichert uns jeden Tag aufs neue, dass Schwuchteln das allerletzte sind und Lesben dagegen nur fickgeile Luder, die nur mal ’nen richtigen Schwanz brauchen. (Auch ein Spruch, den ich so schon zu hören bekommen habe.) Liebe Kinder, das stimmt so nicht. Guckt weniger Pornos und mehr vernünftige Filme!
Die Welt in der ich aufgewachsen bin ist heterosexuell geprägt. Und zwar ohne Ende. Einziges mögliches Vorbild das ich hatte war Hella von Sinnen… naja, und später dann Martina Navratilova (sp?). Beide nicht unbedingt erstrebenswert… wobei ich anscheinend dem Fräulein von Sinnen ähnlicher geworden bin, als mir und meinem Umfeld lieb ist. Vielleicht sind wir aber auch beide nur zufällig lesbisch, dick und lustig und das reicht schon, um sich irgendwie ähnlich zu sein.

Ich kann mich daran erinnern, dass ich früher dachte, ich müsse wohl ein Junge sein, weil ich in Anzug und Krawatte (von Papi gemopst) die Puppe meiner Mama heiratete. Und sowas tun ja wohl nur Jungs. Ich konnte auch eher Krawatten binden als mich schminken. (Und bin immer noch besser darin…) Kurzum: Ich war ein richtiger kleiner Tomboy. Geschnallt, dass ich lesbisch bin, habe ich letztendlich erst zu der Zeit als ich Abi machte. Vorher habe ich mich in Frauen verliebt aber als bi bezeichnet, weil… ja, warum eigentlich? Weil man einfach nicht lesbisch ist, basta. Das gehört sich halt irgendwie nicht, die Nachbarn könnten’s ja erfahren. Und dann denken die womöglich, meine Eltern hätten was falsch gemacht, dabei haben sie alles, alles richtig gemacht. Ohne meine Mutter hätte ich das nicht so schnell gepackt, dass ich eben anders und trotzdem okay bin. Madame erzählte mir auch später, sie hätte es schon gewusst, seit ich dreizehn bin… hätte sie’s mir bloss gesagt, sie hätte mir viel Elend erspart. 😉

Ich kann mich daran erinnern, wie meine Biolehrerin mir mal scherzhaft sagte: „Carolin, wenn Du immer diesen schwarzen Nagellack trägst kriegst Du nie ’nen Jungen ab, das strahlt Tod und Verwesung aus. Probier’s doch mal mit Rot!“. Ich habe bis heute keinen roten Nagellack.
Egal, was ich eigentlich sagen wollte: So lange wie als default-Wert Heterosexualität angenommen wird, so lange müssen wir uns outen. Um uns zu ersparen, bei Familienfesten gefragt zu werden, ob wir denn ’nen Freund haben, während wir eigentlich nur in die Welt schreien wollen, dass wir ’ne Freundin haben und die Frau die tollste Frau der Welt ist.

Wer meint, ein Outing sei überflüssig, der sollte sich die Mühe machen, mal einen Tag in die Welt zu gehen, Homosexualität als Default-Wert anzunehmen und sich die Reaktionen angucken. Zählt einfach mal, wie oft ihr am Tag mit Heterosexualität konfrontiert werdet und wie oft mit Homosexualität. Ihr werdet überrascht sein.

*runter von der seifenkiste (oooh schon wieder englisch gedacht) und ab ins bett*

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